Usus bei der CDU: Immer auf die Kleinsten

Wir in Reinickendorf • 12/2000

Wahlrückblick

Von Marian Krüger, MdA

Die Greenwichgrundschule im Märkischen Viertel soll geschlossen und in eine Hauptschule umgewandelt werden. Ab dem kommenden Schuljahr sollen dort keine neuen Kinder mehr für die Vorschulklassen und die ersten Klassen aufgenommen werden. Ab dem Schuljahr 2006/2007 soll die Grundschule ihren Betrieb vollständig eingestellt haben. Statt dessen plant das Bezirksamt, die Gebäude der Greenwichschule für die Einrichtung einer neuen Hauptschule im Parallelbetrieb zu nutzen.

Diese Entscheidung hat zu Protesten der betroffenen Eltern geführt. Mit Recht. Erstens drängt sich der Eindruck auf, als ob sich Bildungsstadtrat Ewers (CDU) weniger von sachlichen Erwägungen leiten ließe, als von der bangen Frage, auf wessen Kosten die Entscheidung am leichtesten durchsetzbar sei. Nachdem sein Vorhaben, den neuen Hauptschulstandort in die Nähe einer Grundschule in Hermsdorf zu legen bekannt wurde, regte sich massiver Widerstand. Was in Hermsdorf nicht zumutbar ist, soll nun für das Märkische Viertel verträglich sein?

Doch nicht nur die Befürchtungen der Eltern, dass es zu Konflikten zwischen den Grundschulkids und den älteren Hauptschülern kommen könnte, wenn sie sich ein Gebäude teilen, sprechen gegen die Entscheidung. Durch die Schließung einer Grundschule verschlechtern sich die Lernbedingungen im Märkischen Viertel insgesamt. Die Grundschulkinder müssten auf andere Schulen verteilt werden. Das hätte eine Erhöhung der Klassenfrequenzen zur Folge. Da Fachräume zum Beispiel fehlen, hieße das für die Hauptschüler, zwischen der Greenwichschule und anderen Schulstandorten im Märkischen Viertel zu pendeln. Die Schulwege würden sich verlängern und bei der Verkehrssituation im Märkischen Viertel auch nicht sicherer werden.

Die PDS lehnt eine Schließung der Greenwichgrundschule ab und solidarisiert sich mit den Protesten der betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer. Das Bezirksamt muss weiter in die Pflicht genommen werden, Alternativen zu prüfen.