Wem helfen ideologische Scheuklappen?

Wir in Reinickendorf • 10/2008

„Ideen.Machen.Schule.“ gab Katrin Schultze-Bernd im Wahlkampf 2006 kund. Wer keine Ideen hat, wird in Reinickendorf Schulstadträtin und sucht sich welche. Frau Schultze-Bernd findet die „Element-Studie“ des Berliner Bildungsexperten Rainer Lehmann. Dieser glaubt ein Scheitern der sechsjährigen Berliner Grundschule zu erkennen. Das lässt sich nach Meinung ernsthafter Kollegen aus seiner Studie schwerlich ableiten. Im Gegenteil. Sie fragen sich: Was hat ihn bloß geritten?

Was „reitet“ unsere Bezirksstadträtin, was veranlasst die CDU dennoch, wie jüngst in der BVV unter Berufung auf Lehmanns Studie vom Senat mehr grundständige Gymnasien in Reinickendorf zu fordern. Prof. Lehmann ist kein Freund integrativer Systeme, Frau Schultze-Bernd auch nicht. Sie verteidigt die Hauptschule und befürchtet, das Leistungsniveau würde sinken, wenn alles „zusammengewürfelt“ werde. Wer nicht so wie sie denkt, denke ideologisch. Und wo integrative Schule funktioniert (oder funktioniert hat), wird das leichtsinnig abgetan. Frau Merkel hat sie zumindestens nicht geschadet. Oder?

Die Bundeskanzlerin hat zum Bildungsgipfel am 22. Oktober nach Dresden geladen.

Der Beitrag der Berliner CDU dazu ist bescheiden. Peter Kurth: „Es gibt nichts in der Bildungspolitik, das komplette Versagen.“ Der CDU-Kreisvorsitzende in Pankow wird es wissen.

A.B.