Gedenken der Opfer der Novemberpogrome 1938
Teilnahme an der Gedenkveranstaltung vorm Rathaus und weitere Ehrungen
Anlässlich des 86. Jahrestages der Novemberpogrome am 9./10. November 1938 durch das nationalsozialistische System gegen die jüdische Bevölkerung haben das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Kränze am Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft am Rathausniedergelegt und am Rosenbeet der Opfer des 1942 zerstörten tschechischen Ortes Lidice gedacht.
Die Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner begrüßte die Vertreter*innen der Parteien der BVV, eine Botschaftsvertretung aus Tschechien, den Arbeitskreis politische Bildung, Vergangenheit – Zukunft e.V., der die Reisen der Schüler*innen vom Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner nach Lidice betreut und für das Abgeordnetenhaus von Berlin Rolf Wiedenhaupt AfD! Die Anwesenheit der AfD bei diesen Ehrungen ist für viele Bürger*innen nur schwer zu ertragen.
Nach der Ansprache von der Bezirksbürgermeisterin hatte die Schülerin Neva Friesch vom Bertha-von-Suttner-Gymnasium mit folgenden Schlussworten in ihrer Rede die Situation gerettet: „Diese dunkle Zeit liegt nicht einmal 100 Jahre zurück. Umso erschreckender ist es zu sehen, dass die Anzahl antisemitischer Übergriffe jährlich zunimmt und 2023 ein neues Hoch erreichte. Nichtsdestotrotz hat ein wachsender Anteil der deutschen Bevölkerung kein Problem, eine in großen Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei zu wählen. Eine Partei, deren Mitglieder das dritte Reich als einen „Vogelschiss in der deutschen Geschichte“ und das Holocaust Denkmal in Berlin als ein „Denkmal der Schande“ bezeichnen und nicht davor zurückschrecken in öffentlichen Reden von SA-Parolen Gebrauch zu machen. Zum großen Entsetzen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung wird dieses Verhalten von den Wähler*innen nicht geächtet, sondern unterstützt.“
Mitglieder der Linken nahmen an der Gedenkveranstaltung teil und legen ein Blumengebinde sowie Rosen für Lidice nieder.
Im Anschluss haben manche von uns einige Stolpersteine in Reinickendorf gereinigt und Rosen dort niedergelgt. Gemeinsam mit Mitgliedern der VVN-VdA Reinickendorf ehrten andere die Euthanasie-Opfer am Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.
Einige von uns nahmen um 13 Uhr an der Kundgebung von "Hermsdorf Steht Vereint" am Max-Beckmann-Platz teil.