Zwei Stolpersteine für zwei Mädchen

Teilnahme an der Stolperstein-Verlegung

Etwa 50 Interessierte hatten sich am 25. März vormittags gegenüber dem Rathaus Reinickendorf versammelt. Die Hälfte davon waren Schüler*innen aus der Paul-Löbe-Schule. Auch Mitglieder der LINKEN Reinickendorf und der VVN-VdA Reinickendorf nahmen an der Ehrung teil.

Zu den 45 Stolpersteinen in Reinickendorf sind nun Stolpersteine für zwei Mädchen, die von den Nazis als "Reichsausschusskinder" betitelt wurden, hinzugekommen. Die kurzen Lebensgeschichten von Ruth Ringh und Ingrid Kroker wurden vorgetragen. Beide Mädchen waren einige Zeit in der Kinderfachabteilung der damaligen Wittenauer Heilstätten untergebracht. Später wurden sie in ein Kinderheim in Bad Freienwalde verlegt. Ingrid starb dort mit viereinhalb Jahren nach einer Operation, die als medizinisches Experiment an ihr durchgeführt wurde. Ruth starb dort mit fünf Jahren, wenige Monate vor ihrem sechsten Geburtstag, an den Folgen der Behandlung in diesen Einrichtungen sowie an einer akuten Erkrankung.

Kerstin Köppen als Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf hat in mahnenden Worten an die Geschehnisse erinnert. Anschließend wurden die Stolpersteine auf dem Gehweg vor der ehemaligen Kinderfachabteilung der damaligen Wittenauer Heilstätten gesetzt.

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