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Wir in Reinickendorf  Ausgabe 6/19

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Einleitung
  2. Aus dem Bezirksverband
  3. Aus dem Ortsverband Nord
  4. Aus dem Ortsverband Süd
  5. Aus der Bezirksverordnetenversammlung
  6. Aus dem Wahlkreisbüro von Katina Schubert (MdA)
  7. Aus dem Wahlkreisbüro Hakan Taş (MdA)
  8. Aus der Bundespartei
  9. Direkte Demokratie
  10. Termine
 

Einleitung

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

seit dem letzten Newsletter ist diesmal leider etwas mehr Zeit vergangen.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!

Ihre Newsletterredaktion

 
 

Aus dem Bezirksverband

 

Pläne für ein klimaneutrales Berlin

Mitgliederversammlung mit Michael Efler (MdA)

 

Gast der November-Mitgliederversammlung am 18.11. war Michael Efler (MdA, Demokratiepolitischer Sprecher, Sprecher für Energie- und Klimapolitik, Tierschutz).

In seinem Einführungesreferat ging er auf den weltweiten Klimawandel und seine Folgen ein. Weil r²g in Berlin dagegen steuern will, gibt es bereits eine Reihe von Beschlüssen des Abgeordnetenhauses, weitere sind in Vorbereitung. Diese stellte Michael uns vor. Es schloss sich eine interessante, breit geführet Diskussion an.

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Aus dem Ortsverband Nord

 

Offenes Forum

zum Thema Populismus

 

Am 10. Oktober fand das Offene Forum des OV Nord zum Thema: „Wenn Trump und Sanders beides Populisten sind. Was ist dann Populismus?“ - Versuch einer Antwort – Am Beispiel der USA statt. Nach dem Vortrag von Michael Rohr gab es eine interessante und spannende Diskussion der Anwesenden.

Michael Rohr

 

Mitgliederversammlung

Sperrzone um Tschernobyl

 

Am 24. Oktober war  Andrea Johlige (MdL Brandenburg) zu Gast, die die Sperrzone rund um Tschernobyl besucht hat. Dabei ist eine Fotodokumentation entstanden, die sie präsentiert hat.

Zerstörtes Leben – verlorene Welt. Die Sperrzone um Tschernobyl 30 Jahre nach der Katastrophe

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Dennoch setzen nahezu alle Industrienationen weiterhin auf Atomkraft. Es bedurfte einer weiteren Katastrophe - Fukushima - um das Bewusstsein zu schärfen und in Deutschland mit dem Ausstieg aus der Kernkraft zu beginnen. Dennoch gibt es Stimmen, die den Ausstieg vom Ausstieg fordern …

Tschernobyl. Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde die Nuklearkatastrophe als erstes Ereignis der Kategorie katastrophaler Unfall eingeordnet. Mehr als 30 Jahre nach der Katastrophe ist die Zone um Tschernobyl nahezu menschenleer, die Stadt Pripyat ist eine Geisterstadt, die Natur erobert das Gebiet zurück.

Andrea Johlige begab sich im Oktober/November 2016 und im April 2018 auf fotografische Spurensuchen in der Sperrzone rund um den havarierten Reaktor. Im Ergebnis dieser Reisen berichtet sie in diesem Bilder-Vortrag über das Gebiet, in dem Menschen in den kommenden 10.000 Jahren nicht dauerhaft gesund leben können.

Andrea Johlige ist Medienfachwirtin und leidenschaftliche Fotografin. Sie ist Mitglied des Brandenburger Landtags, Fraktion DIE LINKE.

 

Politfrühstück

Thema Ökologie

 

Das Thema des gutbesuchten Politfrühstück des OV Nord am 26. Oktober war das Thema Ökologie. Der Genosse Anton Kulmus hielt einen sehr guten Vortrag. In diesem Vortrag arbeitete er den Zusammenhang zwischen dem Privateigentum und der Umweltkrise, die für die Menschheit tödlich enden kann, sehr gut heraus. Es gab eine sehr interessante und anregende Diskussion. Das Politfrühstück war ein voller Erfolg. Anton Kulmus' Vortrag wurde von Ingo Müller gefilmt.

Michael Rohr

 

Ehrung der Opfer der Pogrome von 1938

 

Am 9. November fanden in ganz Deutschland anlässlich des Jahrestags des Pogroms 1938 zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. In Reinickendorf luden Bezirksamt und BVV zu einem Gedenken am Denkmal am Rathaus Reinickendorf. Vertreter*innen der Fraktionen legten Blumen am „Mahnmal für die Opfer der Gewalt“ nieder. Für die Linksfraktion nahm Marion Kheir an der Ehrung teil.

Bürgermeister Frank Balzer ging in seiner Ansprache auch auf die aktuelle Situation in Deutschland ein. Der Kantor der ev. Gemeinde Wittenau trug zwei jüdische Lieder vor. Zwei Schülerinnen des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums erinnerten an die Opfer von Lidice. Sie wiesen u.a. darauf hin, dass die letzten Zeitzeugen bald nicht mehr leben werden und ihre junge Generation die Erinnerung bewahren und weitergeben muss.

Unter den Teilnehmer*innen der Ehrung waren auch Mitglieder des OV Nord der LINKEN Reinickendorf und des VVN-BdA Reinickendorf. Sie legten mit anderen Reinickendorfer Bürger*innen am Ende der Veranstaltung Rosen am Lidice-Beet nieder.

Mitglieder der VVN-BdA Reinickendorf putzten am frühen Nachmittag Stolpersteine in Reinickendorf, so die für Hans und Hilde Coppi. Katina Schubert (MdA) hatte bereits am Donnerstag mit ihrem Team Stolpersteine, für die sie die Patenschaft übernommen hatte, geputzt.

Am Nachmittag gab es noch eine Stolpersteinverlegung in Frohnau. Die Verlegung des Stolpersteins für Wolfgang Besig erfolgte in Anwesenheit seiner Nichte und weiterer Angehöriger um 15.30 Uhr in der Hainbuchenstraße 20. Dabei waren mehr als 50 Reinickendorferinnen und Reinickendorfer, darunter auch Mitglieder des OV Nord der LINKEN Reinickendorf und des VVN-BdA Reinickendorf.

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"SKIZzEN aus dem NORdEN"

Zukunftswerkstatt Märkisches Viertel

 

Der "Lokale Bildungsverbund" im Märkischen Viertel mit Frau Caterina Schmidt hatte für den 15. November zur Zukunftswerkstatt Märkisches Viertel ins FACE Familienzentrum eingeladen. 

Etwa 30 "Märkerinnen" und "Märker", die sich beruflich u/o ehrenamtlich im Bildungs- und Sozialbereich engagieren, "denken mit den Händen" (basteln unterschiedliche Modelle/debattieren über sie/werten sie aus) ca. 90 Minuten in ernsthaft-angestrengt-lockerer Runde die Zukunft des Viertels. Unter ihnen der Schreiber dieser Zeilen.

Nach einer Pause rüttelt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vorstellung von "Die Welt am Abgrund - ein Planspiel zu antisemitischen Verschwörungstheorien" durch einen Politikwissenschaftler der Amadeu-Antonio-Stiftung auf. Seinen Schwerpunkt bilden der Rechtsextremismus und politische Theorien. Ein reger Austausch zum Thema folgt.

Abschließend wird ein interessantes Projekt mit der vielsagenden Bezeichnung "Coding for tomorrow" der "Junge Tüftler gGmbH" von einer dynamischen Kommunikations- und Erziehungswissenschaftlerin präsentiert. Computer/Roboter und Mensch in engem Zusammenwirken zur Bewältigung drängender Gegenwart- und Zukunftsfragen.

Die "Werkstatt" arbeitete konzentriert mit großem Engagement. Sie ist ein Riesenerfolg für Frau Caterina Schmidt und ihr gesamtes Team. Zurecht werden sie abschließend belohnt durch anhaltenden Applaus und hohes Lob von der sehr zufriedenen Teilnehmerschar.

Reiner Otto

 
 

Aus dem Ortsverband Süd

 

Türkische Invasion von Rojava – Was bringt der Krieg mit sich?

von Passar Hariky

 

Vor mehr als einem Monat hat die Türkei ihre Invasion auf Rojava gestartet. Damit greift ein NATO-Mitglied die Kurden in Syrien an. Die Kurden die während der letzten Dekade im syrischen Bürgerkrieg keine Seite gewählt haben, trotzdem von islamfaschistischen Gruppen angegriffen und von der Zentralregierung in Damaskus in Stich gelassen und daraufhin mit der Unterstützung des Westens gegen die Terrororganisation Daesh (Auch Islamischer Staat genannt) kämpften und sie territorial besiegten. Wichtig ist das sie nur territorial besiegt wurden. Der Daesh und vor allem die gefährliche Ideologie ist weiterhin existent und gefährlich wie zuvor. Eben diese Kurden werden von der Türkei angegriffen. Die aufgebaute multiethnische demokratische Selbstverwaltung, in der Kurden, Araber, Aramäer, Assyrer, Turkmenen und Armenier gleichberechtigt lebten und das befreite Gebiet verwalteten, soll nun zerstört werden. Die islamistischen Milizen die für Erdogan in den heiligen Krieg gegen die Kurden, Christen und Eziden ziehen, sollen mithilfe der türkischen Armee alles Kurdische und fortschrittlich zerstören und einen Daesh 2.0 etablieren. Es ist nicht verwunderlich das diese Milizen für die Türkei gegen die Kurden kämpfen. Den der IS sieht in der Türkei ihren wichtigsten und stärksten Verbündeten. Über die Türkei sind nahezu 90% der ausländischen IS-Kämpfer nach Syrien gekommen. Sie wurden in der Türkei behandelt, trainiert und ausgerüstet und nach Syrien geschickt, um dort zu kämpfen. Die Türken kaufen das geförderte Erdöl des Islamischen Staates und verkaufen Waffen aus eigener Produktion an den Daesh. Nun soll ein Daesh 2.0 in Syrien installiert werden und die Kurden sollen verschwinden. Erdogan, ein Diktator durch und durch, möchte die über die Jahre aus Syrien geflüchteten Menschen in Nordsyrien neu ansiedeln und die Demografie somit künstlich ändern und die historisch kurdischen Gebiete arabisieren. Damit erklärt die Türkei die Absicht einer Ethnischen Säuberung. Ein Kriegsverbrechen nach den völkerrechtlichen Verträgen die wir alle kennen. Doch scheint es Erdogan egal zu sein. Der EU und der USA ist es scheinbar auch egal. Immerhin ist ja der Daesh besiegt und die Probleme sind weit weg von den europäischen Staaten. Doch schon jetzt zeigt die türkische Invasion ihre Folgen: Fanatische Islamisten kommen aus ihren Löschern gekrochen und begehen barbarische menschenverachtende Verbrechen. So exekutierten sie eine kurdische Politikerin auf der Straße nachdem sie bestialisch zusammengeschlagen wurde und man ihr Gesicht nicht mehr erkennen konnte, Kurden und Christen werden zwangsenteignet, Kirchen werden geschändet und zerstört und Menschen fliehen zu Hunderttausenden im Schutz zu suchen. Mehr als 300.000 Menschen mussten bisher ihre Häuser und Dörfer verlassen, um nicht Opfer der Jihadisten zu werden und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir sitzen hier und müssen mit ansehen wie unschuldige Menschen barbarisch hingerichtet werden und wie europäische Werte, die ihren Platz in Rojava gefunden haben. Langsam von einem Autokraten zerstört werden. Schon jetzt sind humanitäre Organisationen überbelastet und teilweise sogar Angriffsziele der Türkei. Erst vorkurzem wurden einige Krankenschwestern von türkischen Jihadisten ermordet und Zivilisten werden für Schießübungen benutzt.

Ende dieses Monates werde ich im Rahmen der LAG Partizipation und Flüchtlinge einen Vortrag über die türkische Invasion von Rojava und die daraus resultierende Welle and Flucht und Vertreibung halten. Mehr Informationen folgen bald und wir würden uns über euer Kommen freuen.

 
 

Aus der Bezirksverordnetenversammlung

 

BVV-Report

35. Sitzung

 

Die erste Sitzung nach der Haushalts-BVV und den Herbstferien hatte eine lange Tagesordnung, die zunächst auch zügig abgearbeitet werden konnte. Die Einwohneranfragen führten diesmal zu keinen kontroversen Diskussionen, da meist lediglich Informationen und aktuelle Sachstände beim Bezirksamt abgefragt wurden.

Wichtige Themen der Sitzung waren

  • Fall von Schwarzarbeit bei für Bezirk tätiger Reinigungsfirma
  • Probleme der Markthalle im Tegel-Center
  • Bebauung in der Cité Guynemer
  • Große Anfrage zum Klimaschutz im Bezirk
  • Schlechter Umgang mit BVV-Beschlüssen durch AfD-Stadtrat
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Nachlässiger Umgang mit BVV-Beschlüssen durch AfD-Stadtrat

Gemeinsame Erklärung der Fraktionen von SPD, Bündnis90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE. und FDP

 

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AfD-Stadtrat verschleudert Steuergelder an AfD-nahen Heimatverein

Gemeinsame Erklärung der Fraktionen von SPD, Bündnis90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE.

 

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Aus dem Wahlkreisbüro von Katina Schubert (MdA)

 

„Um die Baubranche mache ich mir keine Sorgen“

Interview der Berliner Morgenpost zum Mietendeckel

 

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Stolpersteine geputzt

 

Katina Schubert (MdA) putzte mit ihrem Team am 7. November Stolpersteine, für die sie die Patenschaft übernommen hatte.

Nach den jüngst vermehrten Angriffen auf jüdisches Leben in Berlin und anderswo, ist die Erinnerung an vergangenes Unrecht umso bedeutender. Dass die Geschichte uns mahne! #stolpersteine

 

In Gedenken an Georg Elser

anlässlich des 80. Jahrestags des Attentatsversuchs auf Hitler

 

Zum ehrenden Gedenken an Georg Elser kat Katina Schubert am 8. November u.a. mit Petra Pau, Vize-Präsidentin des Dt. Bundestags, beim Denkzeichen für Georg Elser in der Wilhelmstr. – einem 17 Meter hoher Stahlmast, welcher an der Spitze sein Gesichtsprofil zeigt – rote Nelken niedergelegt.
In Übereinstimmung mit dem Historiker Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin, betrachtet Katina Georg Elser als Beleg dafür, dass die Unterwerfung unter die Nazi-Diktatur auch für so genannte „einfache Menschen“ nicht alternativlos war.

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Aus dem Wahlkreisbüro Hakan Taş (MdA)

 

Mietendeckel, Rojava, Antifaschistischer Kampf und Aktionsplan Roma – Oktoba, ist Hakan da

von Hakan Taş

 

Ich sag es hier und ich sag es überall: Der Mietendeckel ist ein wichtiger Schritt in eine zukunfts- und menschenorientierte Richtung. Können wir wirklich erlauben, dass Immobilienunternehmen Menschen aus Berlin drängen um ihren Profit von „Viel Plus“ in „Sehr viel Plus“ zu steigern? Unsere Kinder wachsen in einem Kiez auf, haben ihre Freunde und Familie dort, ihren Späti, ihren Supermarkt und eine wertvolle und unbezahlbare Kindheit voller Erinnerungen. Wir müssen mitansehen das diese Generation in einem Berlin aufwächst, das sich in eine oberschichtorientierte Richtung bewegt. Wir müssen mit ansehen, wie unsere Kinder eines Tages zwangsläufig wegziehen müssen, weil sie die steigenden Mieten nicht zahlen müssen. Und gerade jetzt müssen wir mitansehen wie junge erwachsene von der Uni nachhause kommen in eine 4er WG mit 2 Zimmern nur um schnell die Kleidung zu wechseln und zur Arbeit zu laufen. Wann hören wir auf die kommende Generation weiterhin zu belasten und finden eine Lösung für die Probleme unserer Zeit ? deswegen war ich mit Stolz erfüllt zahlreiche Berliner auf der Demo der MieterInnen-Initiativen am Alex zu sehen. Somit startete der Oktober mit einem wichtigen Bild für Berlin und Deutschland. Wir müssen skrupellosen Immobilienhaien zeigen, dass wir uns das nicht gefallen lassen. Genau das taten wir auch. Vor dem Haus des Lehrers am Alexanderplatz sammelten sich die Menschen und gemeinsam liefen wir die Demoroute runter und machten aufmerksam auf uns und die Idee eines Mietendeckels.

Was vermeintlich gut anfing, sollte jedoch nicht anhalten: Als der US-Präsident über Twitter erklärte, dass die USA ihre Truppen aus Rojava abziehen werden, machte er damit den Weg für eine türkische Invasion frei. Und nur wenige Augenblicke später passierte das auch. Der türkische Diktator hat nicht lange gewartet mit seinen Invasionsplänen. Es war damit zu rechnen das Erdogan die kurdische Selbstverwaltung vernichten möchte und die Kurden ausrotten will, doch erschreckend ist, das Trump nach einem simplen Telefonat mit Erdogan klein beigibt, amerikanische Interessen in Syrien und im Nahen Osten aufgibt und den Schutz der Menschen in der Region, Syrien und Europa aufs Spiel setzt wegen persönlichen finanziellen Interesse. Nicht nur als Kurde treffen mich diese Ereignisse schwer, sondern auch als Demokrat, Mensch und emphatiefähiges Wesen mit einem Herzen und einem Verstand. Deshalb sehe ich es als meine Pflicht an die demokratieliebenden und Faschismusbekämpfenden Kurden in Rojava zu unterstützen. Ob es in Wort und Schrift im Internet, oder mit Fleisch und Blut auf den Berliner Straße ist, ich bin Teil dieser Bewegung die Menschlichkeit, Vernunft und Demokratie an erster Stelle gestellt hat, statt Fremdenhass, Autokratie und Barbarei.
Mit Stolz sah ich auf den Demonstrationszügen viele Kurden aus allen Teilen Kurdistans. Viele Sympathisanten und Freunde der Kurden. Alle Nationalitäten ob Kurde, Deutscher, Türke, Araber, Griechen, Chilenen, Katalonen, Japaner etc. Viele Waren auf den Demos anwesend und viele haben gegen die faschistische türkische Invasion protestiert und lautstark erklärt das sie zu diesen schweren Stunden mit den Kurden stehen. Die Kurden die gegen die IS kämpften und siegten. Ich versuchte auf jeder Demo anwesend zu sein und von Anfang bis Ende dabei zu sein.
Währenddessen setzt Erdogan nahezu alle HDP Bürgermeister gleichzeitig ab. So auch mein guten Freund Selcuk Mizrakli, der abgesetzte Bürgermeister von Amed, den ich im Oktober besuchte. Nicht nur er wurde durch einen AKP-Zwangsverwalter ersetzt, sondern gleich alle demokratisch gewählten Bürgermeister der HDP. Dabei möchte die Bundesregierung uns noch verkaufen das die Türkei ein wichtiger Partner ist dem ebenfalls die Demokratie liegt. Wenig später wurden alle abgesetzten Bürgermeister inhaftiert. Viele der inhaftierten kenne ich persönlich oder sind gute Freunde.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil im Oktober war Diskussion über das Thema „Bekämpfung von Antiziganismus in Berlin“. Die Veranstaltung die im Rahmen des Aktionsplan Roma in der Landeszentrale für politische Bildung stattfand, sprach wichtige Punkte zum Thema Antiziganismus an. Nicht nur in Deutschland, sondern generell in Europa. Als Sprecher für Partizipation und Integration möchte ich auf dieses Thema genauso sehr aufmerksam machen, wie auf andere Themen. Die Sensibilisierung dieses Thema ist ein wichtiger und nötiger Schritt um Berlin in eine schöne, offenherzige und tolerantere Stadt zu verwandeln.

 
 

Aus der Bundespartei

 

Für eine Zukunft frei von Hartz IV und Armut - Eine kritische Bilanz nach 15 Jahren Hartz IV

Von Katja Kipping

 

Am 1. Januar 2020 sind die Hartz-IV-Gesetze 15 Jahre in Kraft. Ich nehme das zum Anlass für eine kritische Bilanz, einen Blick nach vorn und einen Dank.

Armut per Gesetz

Unsere Partei hat seit seiner Erfindung Hartz IV kritisiert. Was mussten wir uns anhören, als wir plakatierten: Hartz IV ist Armut per Gesetz. Doch wir können das mit offiziellen Zahlen untermauern.

Die Armutslücke, also die Differenz zwischen der durchschnittlichen Hartz-IV-Leistung und der Armutsgrenze beträgt inzwischen über 390 Euro im Monat. Das heißt, ein Alleinstehender in Hartz IV, der keine weiteren Einkommen hat, lebt rund 390 Euro unter der Armutsgrenze.

Unterm Damoklesschwert Sanktionen

Mehr als jeder dritte Widerspruch gegen Sanktionen bekommt ganz oder teilweise Recht. Das heißt, im Alltag werden Sanktionen vorgenommen, die selbst nach den harten Gesetzen keinen Bestand haben. Menschen wird also unrechtmäßig das Existenzminimum gekürzt. Menschen, die in der Regel kein finanzielles Polster haben.

Auch Kinder sind indirekt davon betroffen: 2018 lebten rund 33 Prozent der Sanktionierten mit Kindern zusammen. Sanktionen gefährden also auch das Kindeswohl.

Karlsruhe schiebt Riegel vor bisherige Sanktionspraxis

Das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts bestätigt: Es gibt ein Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum: "Insbesondere die Menschenwürde ist ohne Rücksicht auf Eigenschaften & sozialen Status wie auch ohne Rücksicht auf Leistung garantiert; sie muss nicht erarbeitet werden, sondern steht jedem Menschen aus sich heraus zu."

Das Gericht hat einen Riegel vor die bisherige Sanktionspraxis geschoben. Nun müssen wir den politischen Kampf um die Neuregelung führen. DIE LINKE wird sich dabei für Sanktionsfreiheit. Was mich besonders froh stimmt: Der Widerstand gegen die Sanktionen ist in den letzten Jahren immer mehr gewachsen. Wir werden immer mehr.

Arbeitsvermittlung mit Drehtüreffekt

Übrigens stellt die Regierung für die Arbeitsvermittlung von Hartz-IV-Betroffenen pro Kopf nur ein Fünftel der Summe zur Verfügung, die in der Arbeitslosenversicherung zur Verfügung steht.

Kein Wunder, wenn dann jede 2. Arbeitsaufnahme nicht aus dem Hartz-IV-Bezug herausführt und mehr als jede 3. Arbeitsaufnahme kürzer als 6 Monate dauert. Hartz IV – das bedeutet eben auch Arbeitsvermittlung mit Drehtüreffekt. Kaum ist man raus, ist man schon wieder drin.

Angriff auf Arbeitsstandards

Im Zuge von Hartz IV hat die Bereitschaft zugenommen, schlechte Jobs anzunehmen. Hartz IV – das ist also auch ein Angriff auf Arbeitsstandards und Löhne. Umso absurder ist es, wenn die Hartz-IV-Fraktionen den Eindruck erwecken, niedrige Regelsätze seien im Interesse der hart arbeitenden Menschen.

Natürlich die Beschäftigten verdienen mehr. Deshalb unterstützen wir ja ihre Kämpfe um höhere Löhne. Was jedoch hat z.B. die Pflegekraft davon, wenn es den Hartz-IV-Betroffenen weiterhin schlecht geht? Kann sie davon ihren Kindern auch nur ein Paar Schuhe mehr kaufen? Nein.

 

Blick nach vorn

15 Jahre Hartz IV – ist auch ein Anlass nach vorne zu schauen. Es ist höchste Zeit, Hartz IV zu überwinden durch gute Arbeit, die zum Leben passt, eine verbesserte Arbeitslosenversicherung, eine eigenständige Kindergrundsicherung sowie eine sanktionsfreie Mindestsicherung. Freiheit von Armut für alle ist möglich!

Wo Solidarität praktisch wird

An dieser Stelle möchte ich einmal danke sagen: Mein ganzer Respekt gilt den vielen Initiativen, die weiter beharrlich gegen Hartz IV kämpfen, die unabhängige Beratung leisten und die deutlich machen: Keiner muss allein zum Amt. Sie leisten tagtäglich praktische Solidarität. Ihr Einsatz ist eine wahre Leistung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Lasst uns gemeinsam weiterkämpfen! Und zwar solange, bis Hartz IV und Armut in die Geschichtsbücher verdammt sind. Für eine Zukunft ohne Hartz IV und frei von Armut.

Anteil Einkommensarme an der Bevölkerung:

2001 11,0 %
2005 12,2 %
2018 16,2 %
 
 
 

Direkte Demokratie

 

Housing For All

Europäische Bürgerinitiative

 

Lutz

Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist nicht nur ein Berliner oder deutsches Problem sondern ein europäisches. Viele Mitglieder und Sympathisanten der LINKEN unterstützen daher die Europäische Bürgerinitiative "Housing For All".

Informationen dazu gibt es hier: www.housingforall.eu

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Termine

 

21. November 2019 18:30 Uhr
Berlin, Regionalgeschäftsstelle Nord OV Nord

Mitgliederversammlung

Rechte Netzwerke in Behörden - Schattenarmee oder Einzelfälle? mehr


27. November 2019 19:00 - 21:00 Uhr
Berlin, GESOBAU Familientreff

Kinderarmut im Märkischen Viertel – politische Ursachen und aktuelle Probleme

Diskussion unter Moderation von Katina Schubert (MdA) mehr


30. November 2019 11:00 - 13:00 Uhr
Berlin, Regionalgeschäftsstelle Nord OV Nord

Politfrühstück

"Mehr Demokratie wagen" mehr


8. Dezember 2019 18:00 Uhr
Julius, Ritterlandweg 29+31, 13409 Berlin

Mitgliederversammlung

Wahl des Bezirksvorstands mehr

 

 
 

Impressum

Die Linke Bezirksverband Reinickendorf
Vierwaldstätter Weg 16
13407 Berlin
Telefon: +49.30.48620055
Fax: +49.30.48620056
bezirk@die-linke-reinickendorf.de

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