Cité Foch

Wir in Reinickendorf • 02/2002

Von Renate Herranen

Sparsam will der neue Senat sein. Aus guten Gründen: die Große Koalition – vorneweg der Westberliner Strippenzieher Landowsky – hat die Hauptstadt in die Pleite regiert. Da kann auch Reinickendorf nicht ungeschoren bleiben. Das Schwimmbad in der »Cité Foch« soll geschlossen werden. Es ist eines von insgesamt fünfzehn betroffenen Bädern in Berlin.

Einleitend zur Liste der Schließungen heißt es im Anhang der Koalitions-Vereinbarung, dass mit der frühzeitigen Bekanntgabe, Vereinen und privaten Betreibern die Möglichkeit eröffnet werden soll, »Vorschläge für alternative Betreibermodelle – ohne den Einsatz öffentlicher Mittel – zu unterbreiten«.

Die Brisanz ergibt sich in Reinickendorf unzweifelhaft aus der Tatsache, dass diese Halle eine von nur zweien ist, die hier im Bezirk für den Schul- und Vereinssport genutzt werden. Die komplette Schließung hätte somit weitreichende Folgen für den bezirklichen Schwimmsport und insbesondere für viele Schülerinnen und Schüler. Eine Verlegung der Schwimmzeiten in die Schwimmhalle im Märkischen Viertel ist aufgrund fehlender Kapazitäten dort nicht möglich.

Eine Verhinderung der Schließung durch die Übertragung an einen privaten Betreiber hat seine Tücken. Ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand ist nicht zu erwarten, dass Schulschwimmen und ähnliches fortgeführt werden können. Intelligente Lösungen sind gefragt, aber auch Zeichen der Verbundenheit der Anwohnerinnen und Anwohner mit »ihrem Bad«. Neue Nutzungen, gerade auch solche, die gemeinwesenorientiert und damit förderungswürdig aus anderen finanziellen Töpfen sind, könnten eine Lösung für einen Teil des Problems sein. Sollte das Bezirksamt zusammen mit dem derzeitigen Betreiber solche innovativen Lösungen anbieten, darf es sich meiner Unterstützung sicher sein.