Erlebnis Kuba

Wir in Reinickendorf • 9/2003

Was bleibt von einer aufregenden Reise

Reinickendorfer Schüler mit einem Ausflug eigener Art

16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Friedrich-Engels-Gymnasiums Reinickendorf waren im vergangenen Mai für 14 Tage auf Kuba. Nicht als Touristen. Sie wollten das Land pur erleben, den Menschen unmittelbar begegnen, den Alltag erfahren. Es ist ihnen gelungen, soweit es die Kürze der Zeit erlaubte.

In einer landwirtschaftlichen Kooperative nahe der Hauptstadt Havanna sind sie über die fruchtbare rote Erde gerobbt und haben auf Feldern mit Süßkartoffeln und Gurken Unkraut gejätet, vormittags, wenn die Hitze noch erträglich war. Sie haben eine Sportschule besucht und eine medizinische Ausbildungsstätte, in der auch Studenten aus Ländern der dritten Welt unterrichtet werden. Eine solidarische Leistung des kleinen Landes, das für die hohe Qualität seiner ärztlichen Ausbildung geschätzt wird. Und natürlich waren sie in verschiedenen Schulen. Wohin sie auch kamen, überall wurden sie mit außerordentlicher Herzlichkeit und Wärme begrüßt. Sie konnten freimütig sprechen und erfuhren so auch von den Problemen und Sorgen. Es mangelt an vielem, Medikamente sind knapp und nicht immer kann ärztliche Kunst diesen Mangel ausgleichen, Grundnahrungsmittel sind rationalisiert und Stromausfälle an der Tagesordnung. Die Kubaner kennen die Gründe, viele jedenfalls, und richten sich ein in ihrer Peso-Welt. Nur jene, die von Verwandten, Exilkubanern aus Miami Dollars erhalten, sind besser dran.

Fleisch ist Luxus, dennoch haben die Gäste jeden Tag ein Fleischgericht bekommen. Diese großherzige Gastfreundschaft hat die jungen Berliner beschämt und gerührt. Und neben der üppigen Vegetation, den heftigen täglichen Regengüssen wird ihnen diese Herzlichkeit immer im Gedächtnis bleiben.

Diese Reise ist ihnen nicht in den Schoß gefallen. Sie haben dafür gearbeitet und gespart, auf Schulfesten und Basaren haben sie Geld gesammelt und Schulmaterialien gekauft. Schließlich wollten sie nicht mit leeren Händen kommen. Als Leistungskurs für Spanisch mit Schwerpunkt Lateinamerika fanden sie über Cuba si Kontakte zu Acpa, einer kubanischen Organisation, die tropentaugliche Kühe züchtet, wohnten während ihres Aufenthaltes zu sehr günstigen Bedingungen im Internat der Assoziation.

Es war übrigens die zweite Reise, schon 2001 waren Schüler des Friedrich-Engels-Gymnasiums auf Kuba. Jetzt ist eine Partnerschaft mit der Oberschule „Raquel Perez“ in Arbeit. Sabine Arnicke, Lehrerin des Spanisch-Leistungskurses, hofft, dass es gelingt. Im Interesse ihrer künftigen Schüler.

Elfriede Schroth