WiR dokumentiert
Wir in Reinickendorf • 03/2004
„Mit Aufklärung und Sachverstand reagieren“
Gesundheitssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner (PDS) antwortete am 21.1.2004 auf ein Schreiben von Bürgermeisterin Wanjura zur Frage des Standortes einer forensisch-therapeutischen Ambulanz für Sexualund Gewaltstraftäter, die mit Behandlungsauflagen aus dem Justiz- und dem Maßregelvollzug entlassen wurden.
Darin heißt es:
"...hat sich der Senat im Interesse der öffentlichen Sicherheit dafür entschieden, alles Erforderliche zu tun, um ggf. auftretende, zu Rückfallgefährdungen führende Überforderungen in der Nachentlassungsphase durch die Anbindung dieser Klientel an erfahrene und qualifizierte Fachleute zu verhindern. Ich betone, dass die Rückfallquote bei Sexual- und anderen Gewaltstraftätern durch keine andere Maßnahme effektiver und nachhaltiger gesenkt werden kann, als durch die Errichtung einer forensich-therapeutischen Ambulanz. Dies ist hinlänglich wissenschaftlich bewiesen.
Zum endgültigen Standort der Ambulanz ist bisher noch keine Aussage getroffen worden, zumal die Auswertung des eingeleiteten Interessenbekundungsverfahrens derzeitig vorgenommen wird. Unabhängig davon sind Rückfallängste vor den Personen am wenigsten berechtigt, die sich in einer professionalen Nachentlassungsbehandlung befinden. Das gilt auch und gerade für die künftigen Nachbarn der forensich-therapeutischen Ambulanz, wo immer diese auch angesiedelt werden wird.
Ich würde es begrüßen, wenn Verantwortung tragende Bürger auf verständliche, aber unberechtigte Verunsicherungen der Bevölkerung mit Aufklärung und Sachverstand reagieren würden".