Die unendliche Geschichte

Wir in Reinickendorf • 06/2008

Im Laden gibt es keine frischen Produkte, sondern nur die von gestern. („Frische Schrippen? - Ham wa nich! Wir ham bloß welche von jestern, wenn Se welche von heute woll'n, müssen Se morjen wiedakomm'!“) Es werden fast mehr Pausen gemacht, als gearbeitet wird - trotzdem stimmt der Lohn. Wenn es Engpässe gibt, werden Gelder schon mal kreativ umgelenkt - wer nachfragt, bekommt was auf die Finger.
So etwa stellte sich Klein-Fritzchen einst die DDR-Wirtschaft vor. Zwanzig Jahre später besucht unser Friedrich regelmäßig die Reinickendorfer BVV – und erlebt ein Deja vu!

Mal ohne Sarkasmus: Wofür werden Bezirksverordnete bezahlt? Die BVV tagt von 17 – 22 Uhr, das sind 300 Minuten. Effektive Tagungszeit am 21.5. waren 173 Minuten, davon 123 Minuten für die 18. Tagung vom 16. und 30. April und 50 Minuten für die aktuelle 19. Tagung! Was in den Pausen (127 Minuten) beraten wurde, erfuhren die Gäste nicht! Hier wendet sich der Gast mit Grausen.

Schwerpunkt der Tagung war noch immer die Spendendiskussion. Die CDU unterstellt der SPD und Bü90/Grünen, diese würden der CDU unterstellen, sie würden die größten Ungeheuerlichkeiten verzapfen. Dem ist gar nicht so. Man will nur Aufklärung, was mit den Spendengeldern tatsächlich passiert ist. Und wenn dann ganze Ordner zu Spenden für Tsunami-Opfer unter Verschluss sind, trägt das nicht gerade zur Transparenz bei.

Lutz Dühr