Am Rande

Wir in Reinickendorf • 2/2009

Von Jahn lernen, heißt siegen lernen

„Frisch-fromm-fröhlich-frei“ beging Steffels junge Garde im altehrwürdigen BVV-Saal jüngst ihre Jahreshauptversammlung. Geschlossenheit war Trumpf. Wenn das Erich Honecker noch erlebt hätte! Der Spielplan für 2009 entsteht: Köhler 2.0 und Merkel 2.0 (auch bekannt als Bundespräsidenten- und Bundestagswahl). Das Ziel sind bürgerliche Mehrheiten. Hessen war der erste Streich. Roland Koch verhinderte das rot-rot-grüne Links-Bollwerk. Dafür zollt ihm die Junge Union Reinickendorf größtes Lob (alles Originalton Junge Union Reinickendorf).

Also, alles in Butter. Wenn da nicht diese „Scheiß“-SPD, mit der man noch in einer Koalition ist, und die unberechenbaren Wähler wären.

Vielleicht kann Turnvater Jahn helfen. Anregungen aus seinem Hauptwerk „Deutsches Volksthum“, in dem er gegen Polen, Franzosen, Pfaffen, Junker und Juden als Deutschlands Unglück wetterte, wehrhafte Männlichkeit pries und heilige Kriege voraussah, verbieten sich wohl auch für die JU.  Wie wär’s aber mit seinen Reden in der Frankfurter Paulskirche gegen das gesetzlose Treiben jener „Volksvertreter“, die noch immer unter dem Einfluss der Ideen der Französischen Revolution standen. Am 25. August 1848 stellte Jahn in der Nationalversammlung die Frage, „ob die Reichsgewalt keine entscheidenden Schritte gegen das wühlerische Treiben der kommunistischen Radikal-Demokraten tun will, die eine Verschwörung gegen Ordnung, Recht und Freiheit bilden“. Seine Forderung: Bildung eines „Sicherheitsausschusses“. Gute Idee für Schäuble - oder haben wir das nicht schon?

Also, mehr Gelassenheit, liebe Junge Union. Bei kulinarischen Schmankerln - Kartoffelsalat gratis und warmen Würstchen, 50 Cent pro Stück - kann nun wirklich nichts mehr schief gehen.

Reineke