Wahlbegebenheiten

Wir in Reinickendorf • 10/2009

Die LINKE zu Wasser...

...aber nicht abgesoffen.

Ein kleines, aber feines Novum im Wahlkampf. Geschmückt mit einer weithin sichtbaren „DIE LINKE“-Plane hatten Skipper Wolfgang und ich auf dem anderthalbstündigen Weg von Hennigsdorf bis zum Tegeler Hafen vielerlei Erfahrungen sammeln können. Von winkenden und uns fotografierenden Damen an Bord der Ausflugsdampfer, jubelnden DLRG-Mitgliedern bis hin zu manchmal grimmig dreinschauenden Wassersportlern haben wir alles gesehen.

Wichtiger war jedoch, wir wurden gesehen. Auch die Wasserschutz­polizei ließ es sich nicht nehmen, uns im Rahmen einer allgemeinen Kontrolle näher in Augenschein zunehmen - und nutzten diese Gelegenheit, um Grüße an Gregor und Oskar zu übermitteln - was wir hier­mit sehr gerne tun.

An zwei Wochenenden kreuzten wir so nun vor der Greenwich-Promenade, um mit unserem kleinen Abenteuer unsere Wahlkämpfer an Land zu unterstützen. Erfolgreich war es allemal.

André Jakowlow

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„Der Wind hat sich gedreht im Lande...“

sang einst Franz Josef Degenhardt. Im Wahlkampf war er kräftig, kam aber aus verschiedenen Richtungen.

Sie sind ja noch da, die Leute, die sich, meist aufgrund schmerzlicher persönlicher Erfahrungen im geteilten Deutschland, empören - über die LINKE in Reinickendorf. Aber, sie werden weniger, leiser, sind nicht mehr so aggressiv. Es wird schwerer, junge Mitglieder der LINKEN für die Vergangenheit „verantwortlich“ zu machen.

Aber - die Neugier auf die politischen Forderungen der LINKEN, das Interesse nimmt zu. Von Armut und Ausgrenzung Betroffene suchen nach Alternativen zu den Konzepten der „etablierten“ Parteien. Das ist gut so – und wir werden sie weiter anbieten.

Jürgen Schimrock


Zugehört, angepackt

Felix und Genossen verteilen Wahlmaterial vor dem JobCenter. Wie immer, gibt es aufgeschlossene Gespräche. Einige wollen zum nächsten Sozialbrunch in den „Roten Laden“ kommen - so wie vor kurzem Babs und Andi, heute aktive Wahlkämpfer. Andere winken ab; ihnen sieht man die Verbitterung an. Werden sie wählen gehen?

Herrn Steffel (CDU) haben wir dort noch nicht gesehen. Die zum JobCenter müssen, sind für ihn ja nur „Randgruppen“. Wer auf was verzichten soll, lässt er ungesagt. Und welche sozialen Grausamkeiten Schwarz-Gelb auf Lager hat, wird wohlweislich verschwiegen. „Sozial, auch nach der Wahl“ erklärt als einzige die LINKE.

Klaus Gloede


Wat soll’n det ...

... mit de SPD bloß noch werden?

Seit rund zwölf Jahren is se immer wei­ter von links wegjerutscht, zu­letzt hat se mit der CDU sojar je­kuschelt. Und wenn de Leute bei de Sozialdemokraten nich mehr erkennen können, wat bei denen seit und nach Schröder noch sozial is, denn wählen se eben wat andret oder jar nich. Deshalb sind ville projressive Wähler leider lieber gleich zu Hause jeblieben.

Also nischt is mit ’ner Mehrheit links der Mitte. Det ham sich de SPDler alleene zuzuschreiben und wa alle auszubaden. Hätte die SPD nur zwee, drei Prozent wenijer va­lor’n, hätt’ et für Union und Liberale vamutlich nich jereicht. Aber von „hätte“ könn’ wa uns nischt koofen. Det dürfte nun für vier Jahre vorbei sein.

Andreas Odebrecht


Sinnsuche

Der Bundestag debattiert über das von einem Bundeswehroffizier befohlene Bombardement bei Kundus mit seinen in Kauf genommenen zivilen Opfern. Kein Thema ist das für die Vertreter von CDU, SPD, B90 und FDP beim Wählerforum in der Apostel-Petrus-Gemeinde, wo es um christliche Werte geht. Als Christ und Linker kennt Felix Lederle die Bibel und das Wahlprogramm der LINKEN genau - und deren inhaltliche Nähe, wenn es um soziale Gerechtigkeit und Frieden geht.

Zwei Drittel der Bürger sind gegen den Krieg in Afghanistan. Aber Herr Stroedter (SPD) will keinen „übereilten und kopflosen Rückzug aus Afghanistan.“ Er sucht krampfhaft nach Fortschritten, „die belegen, dass der Einsatz in Afghanistan einen Sinn macht.“ Welchen Sinn macht das Töten von Menschen, Herr Stroedter?

F. Reineke