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Wir in Reinickendorf • 1/2010

DIE LINKE Reinickendorf hat Ideen, mischt sich ein, will verändern

Mit 8,1 Prozent der Erst- und 9,3 Prozent der Zweitstimmen hat DIE LINKE Reinickendorf bei den Bundestagswahlen im September ihr bestes bezirkliches Ergebnis erreicht. Das kommunalpolitische Engagement des Bezirksverbandes sowie die Angebote und Alternativen linker Politik im Bezirk gewinnen Anerkennung. Über die Perspektiven sprach WiRmit Yusuf Dogan, dem Vorsitzenden der LINKEN Reinickendorf, und Jürgen Schimrock, Mitglied des Bezirksvorstandes.

Yusuf, welche Ziele steckt sich die LINKE für die nächsten Monate?

Das Wahlergebnis zeigt, dass sich viele Menschen von den sog. etablierten Parteien im Bezirk nicht vertreten fühlen. Ich denke, zu Recht. Zu oft wird über ihre Köpfe entschieden. Vieles, was sie im Alltag bewegt, wird ignoriert. Wichtige soziale und ökologische Fragen bleiben ohne Antwort. Unter Schwarz-Gelb sowieso. DIE LINKE will für die Sorgen und Wünsche der Menschen in unserem Bezirk da sein und deshalb nach den Kommunalwahlen 2011 wieder in die BVV einziehen - möglichst in Fraktionsstärke.

Der Bezirksvorstand hat die Aufgaben bis Herbst 2011 festgehalten. Thematische Schwerpunkte sind Sozial-, Bildungs-, Jugend- und Integrationspolitik, Klimawandel und -schutz sowie die Bereiche Direkte Demokratie, Soziales Wohnen und nicht zuletzt Nachnutzung Flughafen Tegel.

Eine ambitionierte Planung...

Sicher, das wird ohne neue Mitstreiter schwer umzusetzen sein. Wir wollen mehr Mitglieder gewinnen, die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren. Wir können dabei auch auf die Unterstützung von Stefan Liebich zählen, der als Bundestagsabgeordneter der LINKEN Herrn Steffel im Berliner Norden nicht allein „schalten und walten lassen“, sondern konkrete linke Politik dagegensetzen möchte.

Und konkret?

Zum einen werden wir uns regelmäßig in den Ortsteilen und Kiezen vorstellen, unsere Infostände vor dem Jobcenter fortsetzen. Wir bieten die Sozialberatung einmal wöchentlich, auch mit anwaltlicher Unterstützung, und monatlich einen Sozialbrunch als Kommunikationsangebot im Roten Laden an.

Zum anderen erarbeiten wir derzeit einen Info-Flyer, der in den kommenden Monaten möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen soll. Unsere Bezirkszeitung in erhöhter Auflage, das - ich glaube - beispielhafte Internetangebot und die „Tegeler Dialoge zur Demokratie“ ergänzen das Angebot.

Jürgen, dein Thema ist der Klimawandel und die Auswirkungen auf die Menschen. Ein Thema für Reinickendorf?

Auf jeden Fall. Ich bin sicher: in fünf Jahren kann und wird sich niemand mehr auf der Welt diesem Thema verschließen. Die Auswirkungen werden zunehmend sichtbar, politisch, sozial und kulturell relevant. Die westlichen Gesellschaften müssen ihrer Verantwortung für diese Entwicklung gerecht werden. Heutige Versäumnisse und Ignoranz werden uns schnell einholen.

Was tut die LINKE?

Klima- und Umweltschutz ist inzwischen auch auf Landesebene ein politischer Schwerpunkt. Dazu hat auch der Reinickendorfer Bezirksverband beigetragen.

Wir sehen in der Debatte um die Nachnutzung des Flughafens Tegel eine große Chance, einerseits Umwelttechnologie im Bezirk anzusiedeln und andererseits hier Forschung und Entwicklung zu fördern.

Gut, dass sich unser Bezirksamt kürzlich mit eigenen Vorstellungen dazu zu Wort gemeldet hat.

Yusuf, auch in Reinickendorf machen sich Freunde der LINKEN Sorgen über die Konflikte in der Partei. Zu Recht?

Ich bin Fußballer. Da entscheiden die Tore, die man bei anderen erzielt. Selbsttore passieren leider hin und wieder. Ich bin dafür, dass wir uns in der neuen Partei zusammenraufen, angreifen - und natürlich gemeinsam Politik machen. Wir Reinickendorfer wollen dazu beitragen.