Gemeinschaftswerk „Wir in Reinickendorf“
Wir in Reinickendorf • 6/2010
Geblättert in linken „Annalen“ hat Klaus Gloede
Das Ritual hat Hans Schuster mit gebracht. Nach der „Manöverkritik“ über die „letzte“ Ausgabe folgt unweigerlich die Frage „Machen wir noch eine?“ Die Antwort war immer sehr eindeutig - 100 sind‘s inzwischen geworden.
Die Erste
„Wir in Reinickendorf“ erschien erstmals anlässlich der Eröffnung des „Roten Ladens“ im September 2000 als Beilage der Landeszeitung der PDS Berlin („LAZ“). „In gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen“ wurden die 1.000 Exemplare eingelegt, gefaltet und eingetütet.
Als die „LAZ“ 2002 eingestellt wurde, entschied der Bezirksvorstand: „Wir machen weiter!“ - mit neuem Lay-out von Oktober 2002 an, voll in eigener Regie ab Januar 2003.
Von Anfang an
Wie die Partei war „WiR“ von hier, in Reinickendorf zu Hause, ein Blatt nicht für die eigenen Leute, sondern für die Menschen im Fuchsbezirk - lebendig, offen, alternativ und links. Den Anspruch haben wir noch heute.
Fuchsgalerie
Der Fuchs gehört zu „WiR“, entdeckt erstmals in der Wahlausgabe 2001. Unsere Leser konnten sich von 2002 bis 2008 57mal an den vortrefflichen Fuchs-Gestalten von Klaus Stuttmann erfreuen.
Natürlich hat es sein Nachfolger schwer: Seit März 2009 blickt Yusuf Dogan dem Füchslein gekonnt auf den Mund und ins Gesicht.
Wir von „WiR“
Jürgen Schimrock ist seit 2002 dabei, schon lange Jahre unser Chefredakteur und Layouter. Er hat sich die Kunst des Zeitungsmachens von Ausgabe zu Ausgabe angeeignet, schimpft, wenn die Technik nicht funktioniert, aber resigniert nicht. Er plant voraus, aber meistens machen wir es dann doch anders.
Der einzige gelernte Journalist unter uns ist Hans Schuster. Was eine Zeitung braucht: Er hat den Blick dafür, was geht und was nicht. Gesundheitlich geht es ihm leider nicht so, dass er sich an der alltäglichen Redaktionsarbeit wie bisher beteiligen könnte. Wir möchten aber auch weiter auf seinen Rat und seine Kritik nicht verzichten.
Sehr froh sind wir über die Mitarbeit von Werner Wüste in unserer Zeitung. Dem früheren Dokumentarfilmer verdanken wir eindrucksvolle Porträts von Menschen, die in Reinickendorf gelebt haben und uns bis heute nicht gleichgültig sein dürfen.
Fotos machen inzwischen mehrere, Marion Lubina vornweg.
Mit Lutz Dühr und Regine Friedrich streiten wir uns über die neuen Rechtschreibregeln und Kommas. Manchmal (aber nur manchmal) übersehen auch sie Fehler.
Woher unsere Themen kommen
Die „große“ Politik in Bund und Land regt uns an - und oft auf. Unsere Autoren und Gesprächspartner - ob Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau oder Prof. Barbara John, ob Parteichefin Gesine Lötzsch oder Superintendentin Hornschuh-Böhm, ob SPD-Stadtrat Andreas Höhne oder MdB Stefan Liebich, ob Senatoren, Landesvorstände oder Abgeordnete, es sind viele in zehn Jahren - vermittelten ihre Sicht auf die Dinge.
Und unsere Leser gewannen, hoffen wir, die Einsicht: Es gibt immer Alternativen, nicht nur von links.
Immer im Blick waren und sind auch die Reinickendorfer politischen „Eigengewächse“. Was sich in der BVV tut, kommentiert „WiR“ von der ersten Ausgabe an.
Der Kampf um Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit, das Engagement von Bürgerinitiativen, Bildungsrefom und Integration, Rechtsextremismus, Klimawandel und die Nachnutzung von TXL sind ständige Themen. Und natürlich Wahlen und neuerdings Volksentscheide. An Stoff für die Glossen „Am Rande“ mangelt’s, dank Steffel & Co., sicher auch zukünftig nicht. Nicht schlecht: Im Abgeordnetenhaus wurden wir zitiert. Nur Leserbriefe hätten wir gern ein paar mehr.
Woher das Geld kommt
Anfangs 2 000, zuletzt 3 000, in Wahlkampfzeiten auch 5 000 Exemplare zu drucken, kostet Geld.
„WiR“ wird ausschließlich von Mitgliedern und Sympathisanten finanziert. Anzeigen lehnen wir in Übereinstimmung mit dem Parteiengesetz ab.
Wer druckt und wer verteilt
Es steht nicht im Impressum: Gedruckt wird „WiR“ in der „Druckerei Bunter Hund“, Saarbrücker Straße 24, 10405 Berlin, Tel.: 4413737,
Vereinbart und in Jahren eingespielt: Lutz schickt die Datei mittwochs an die Druckerei und holt die Zeitungen am Freitag ab.
Nun müssen sie „nur“ noch verteilt werden. Rolf Mauersberger und Wolfgang Klinke tragen die Hauptlast. Danke! Wer will, findet die neueste Ausgabe gleich auf unserer homepage. Mail-Empfänger erhalten sie sofort, andere per Post. Oder am Infostand. Selten bleiben Exemplare liegen. Schade, aber bestimmt gut fürs Blättern in fünf Jahren.
NS. Und dann gibt es den Autor dieses Rückblicks, den spiritus rector unseres Blattes. Er kennt den Bezirk inzwischen sehr genau und viele Persönlichkeiten.
Er ist jemand mit vielen Ideen (meist mehr als auf vier Seiten Platz ist). Ihm macht die Zeitungsarbeit viel Spaß. Wir jedenfalls merken das.
Jürgen Schimrock