„panta rhei“ - alles fließt
Wir in Reinickendorf • 11/2010
Aufwertung des Tegeler Fließes
Einen der letzten schönen Herbsttage des Jahres nutzten Mitglieder und Sympathisanten der Reinickendorfer LINKEN zu einem Wanderausflug ins Tegeler Fließtal. Der Reinickendorfer Abschnitt des Tegeler Fließes ist noch weitgehend naturbelassen. Die Teilnehmer erlebten nicht nur einen schönen Ausflug in die Natur, sondern erfuhren auch Interessantes über das gemeinsame Projekt von Berlin und Brandenburg zur Revitalisierung des Tegeler Fließes. Auch über Flora und Fauna am Wegesrand konnte Wanderführer Frank einiges erzählen.
Ökologische Zielsetzung
Nach der Panke ist das Tegeler Fließ das zweite Renaturierungsprojekt in Berlin vor dem Hintergrund der im Jahr 2000 von den EU-Mitgliedsstaaten verabschiedeten Wasserrahmenrichtlinie. Demnach sollen möglichst alle Gewässer bis 2015 in einem guten ökologischen Zustand sein. Für das Tegeler Fließ geht es zum Beispiel um bessere Lebensbedingungen für den derzeit nur dürftigen Fischbestand.
Erste Maßnahmen sollen schon ab 2011 beginnen. Konkrete Vorschläge wurden mit Interessierten in einem Informationsforum und zwei Beteiligungswerkstätten (je eine in Berlin und Brandenburg) diskutiert.
Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz bescheinigt Handlungsbedarf: „Wasser ist ein wertvolles und immer knapper werdendes Gut. Gründe sind ein stetig steigender Nutzungsdruck und Klimaveränderungen. Derzeit sind unsere Gewässer in ihrer natürlichen Funktionsfähigkeit als Lebensraum zum größten Teil massiv gestört. Dieser Qualitätsverlust hat viele Ursachen, wie z. B. Begradigungen der Flussläufe, Stauregulierungen, Bebauung der Aue oder Schadstoffeinträge.
Berlin-Brandenburg-Projekt
Die Europäische Union hat sich im Jahr 2000 mit der Wasserrahmenrichtlinie das Ziel gesetzt, bis 2015 den Zustand aller aquatischen Ökosysteme zu verbessern und die nachhaltige Wassernutzung zu fördern.
Deshalb werden derzeit europaweit Maßnahmen geplant, die unsere Gewässer wieder in einen besseren ökologischen Zustand versetzen sollen und gleichzeitig vielfältige Nutzungsansprüche berücksichtigen...
Die Planungen werden in enger Abstimmung mit dem Landesumweltamt Brandenburg von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz koordiniert.
Bürger, Verbände und Vereine haben mit den Behörden die Chance, in einem gemeinsamen Prozess Verbesserungen im Tegeler Fließtal zu planen und somit Zukunft zu gestalten. Die Beteiligungswerkstatt bietet Gelegenheit, sich aktiv in die Planungen einzubringen und mit Ihrem Wissen und Ihren Ideen das Projekt zu bereichern.“
Lutz Dühr