Was macht eigentlich die Frauenbeauftragte im Bezirksamt Reinickendorf?

Wir in Reinickendorf • 12/2010

Brigitte Kowas ist seit 2005 im Amt. „Ich blicke auf fünf Jahre, sinngeben­der und inhaltsreicher Arbeit zurück“, vermerkt sie in ihrem Tätigkeitsbe­richt für 2009, den sie der BVV kürzlich vorgelegt hat. „Vieles von dem, was ich aufgebaut habe, konnte sich entwickeln und verstetigen“. Sie findet gute politische Rahmenbedin­gungen vor und weiß Organisationen und Verbände, den Frauenbeirat und viele aktive Frauen im Bezirk neben sich, für deren Unterstützung sie dankt.

Viele wichtige Schwerpunkte

Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind die Frauenförderung und Gleichstellung und die Bekämpfung von häuslicher Gewalt. In Deutschland gibt es seit vier Jahren ein allgemeines Gleich­­stellungsgesetz. Dennoch gehören Frauen nach wie vor vielfach zu den Benachteiligten dieser Gesellschaft. In ihren Sprechstunden ist Frau Kowas mit Beratungswünschen u.a. zu solchen Fragen konfrontiert: Trennung und Scheidung, Gewalt in der Ehe und Partnerschaft; ALG II - Hartz IV (fehlerhafte Bescheide, Wi­derspruchs­beratung, Darlehens-Anträge bei Umzug, Mietschulden, Kaution); Grundsicherung, Wohn­geld­­anträge; Sorge- und Umgangsrecht, Verweis an die Sozialpädagogischen Dienste; Unterhaltsfragen; Mobbing am Arbeitsplatz, Stalking, sexuelle Belästigung; Wiedereinstieg in den Beruf; Beratung von Frauen mit Migrationshintergrund; Suchtpro­blematiken.

Über das Büro hinaus

Die Frauenbeauftragte ist maßgeblich beteiligt an landesweiten und bezirklichen Aktionen wie dem Girls Day, der 2011 mit dem „Boys Day“ zu­­sammengeführt wird, dem Equal Pay Day, dem Wettbewerb für das familienfreundlichste Unternehmen, am Lokalen Bündnis für Familien und anderen Aktionsbündnissen. Ihr besonderes Engagement gilt dem Kampf gegen häusliche Gewalt.

Trotz dieser Projekte des Bezirksamts besteht die Notwendigkeit, freie Frauenprojekte weiterzuführen, wie die Teilnehmer der Podiumsdiskussion anlässlich des 25jährigen Beste­hens der Flotten Lotte unter der Frage „Haben Frauenprojekte unter Gen­der Mainstreaming eine Zukunft?“ feststellten.

Beate Orth


Anlässlich des 29. Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen boten die Mitglieder des Beirats für Frauen und Mädchen im Bezirk Reinickendorf am 25. November von 14.30 bis 17.30 Uhr einen Infostand in der Fußgängerzone Gorkistraße in Tegel an.