Politisch nicht gewollt
Wir in Reinickendorf • 06/2011
CDU und FDP rechtfertigen weiterhin Verkauf des Hansa-Hauses
Yusuf Dogan, Vorsitzender der Reinickendorfer LINKEN, fragte in der Juni-Sitzung der BVV nach: „Warum hat das Bezirksamt gegenüber der Senatsverwaltung für Finanzen und dem Liegenschaftsfonds darauf verzichtet, Einfluss zu nehmen, dass der Verkauf des Hansa-Hauses mit der Nutzungsbindung - Erhalt als Freizeitstätte für soziale Zwecke - erfolgt? “
Die „Sicherung von Standorten für die soziale Infrastruktur“ gehört zu den Auflagen, die das Abgeordnetenhaus dem Liegenschaftsfonds für die Veräußerung öffentlicher Grundstücke vorgegeben hat. Bezirksstadtrat Lambert (CDU) erwiderte, das Bezirksamt habe sich an den entsprechenden BVV-Beschluss gehalten, der keine Nutzungsbindung gefordert habe.
Zur Erinnerung: Mit den Stimmen von CDU und FDP hatte die BVV am 8. September 2010 beschlossen, das Hansa-Haus „zum Zwecke des Verkaufs“ an den Liegenschaftsfonds abzugeben. Der damalige Jugendstadtrat Senftleben (SPD) hielt diesen Schritt aus finanziellen Gründenfür „nicht mehr vermeidbar“. Alle Bemühungen die soziale Zweckbindung der Einrichtung zu erhalten, wurden von CDU und FDP abgeblockt.
Ebenso ohne Chance blieb im Mai ein erneuter Antrag der SPD, das „Hansa-Haus für soziale Zwecke (zu) erhalten“. CDU und FDP waren lediglich unverbindlich bereit, die Absicht eines privaten Investors zu begrüßen, „die Einrichtung in Kühlungsborn zu erwerben und für Familienerholung zur Verfügung zu stellen“.
Seit dem 9. Mai 2011 ist das Hansa-Haus im Bieterverfahren provisionsfrei zum Verkauf ausgeschrieben. War´s das? CDU und FDP tragen die politische Verantwortung dafür, auf die Suche nach einer Alternative verzichtet zu haben.
Dr. Klaus Gloede