Groß-Event im Landschaftsschutzgebiet?

Wir in Reinickendorf • 05-06/2012

Am 7. Juli soll das größte Open-Air-Schlagerfestival (Eigenwerbung der Veranstalter) in Berlin, ein „Schlager-Olymp“, im Freizeitpark Lübars stattfinden. Mit Tausenden Besuchern wird gerechnet. DIE LINKE hat, ebenso wie SPD und Bündnis 90 / Grüne in der BVV, Bedenken hinsichtlich der Einhaltung der Schutzbestimmungen des Landschaftsschutzgebiets.

Hakan Taş (MdA, DIE LINKE) fragte den Senat, der 1989 das LSG beschlossen hatte, nach dessen Bewertung des Vorhabens. Die Antwort von Umwelt-Senator Müller (SPD), der auf die Zuständigkeit des Bezirksamts Reinickendorf für die naturschutzrechtliche Genehmigung verwies, kann nicht befriedigen.

In der Sitzung des Umweltausschusses am 5. Juni wurde die Große Anfrage der Grünen nach Umfang und Auswirkungen der Veranstaltung auch nicht zufriedenstellend beantwortet. Derzeit seien erst ca. 1800 Karten verkauft, was mögliche Schäden begrenze. Noch ist aber die Werbung gar nicht richtig angelaufen.

In einer Presseerklärung äußerten Felix Lederle, Bezirksvorsitzender der LINKEN Reinickendorf, und Hakan Taş, MdA, ihre Bedenken v.a. bzgl. des Lärmschutzes und wegen der Flächenbeanspruchung durch Tausende Besucher. Weiter fehlen eine Nahverkehrsanbindung und Parkplätze. Wir sind der Meinung, dass Berlin neben Waldbühne und Parkbühne Wuhlheide keinen dritten Open-Air-Veranstaltungsort dieser Größenordnung braucht, und schon gar nicht an dieser Stelle! Das Bezirksamt kann die Veranstaltung genehmigen, muss es aber nicht!

Lutz Dühr