Am Rande

Rekordverdächtig

Die Olympischen Spiele sind vorbei. Doch die Jagd nach Bestleistungen und Rekorden geht natürlich überall weiter. Nicht nur im Sport, nein, auch Politiker/innen wollen da nicht zurückstehen. Da strebt die Berliner CDU in der Disziplin „Tausch den/die Senator/in“ einen bisher unerreichten Geschwindigkeitsrekord im Berliner Senat an.

Na ja, nach der großspurigen Ankündigung vor den Wahlen im vergangenen Jahr, alles  besser machen zu wollen, sieht man die CDU auf eigentümlichen Abwegen.

Nach den sehr unrühmlichen Abgängen von zwei Kollegen steht nunmehr der Innensenator Frank Henkel in den Startlöchern. Die Qualifikation hat er schon erfolgreich absolviert.

Dem weltrekordverdächtigen „Entlassungsgesuch“ von Michael Braun (Justiz) nach elf  Tagen (!) und dem Rücktritt der IHKgepuschten Frau von Obernitz aus dem Wirtschaftsressort folgend, drängt Henkel als Dritter des CDU-Teams innerhalb eines Jahres entschlossenen Schrittes nach vorn.

Die „sportlichen“ Leistungen der Akteure sind allemal eine Meldung wert: Eitelkeit, intellektuelle Konfusität, dubiose Immobiliengeschäfte, massive Erinnerungsschäden, Wissensdefizite. Der reinste Talenteschuppen.

Als interesierter Zuschauer (Stehplatz, Kurve links) ist man hin und her gerissen - zwischen dem natürlichen Drang zum Applaudieren oder sich doch mit Schaudern abzuwenden.

Reineke Fuchs