Wenn der politische Wille fehlt...

Wir in Reinickendorf • 09/2012

Bezirksbürgermeister Balzer (CDU) und Bezirksstadtrat Brockhausen (SPD) geben ihren Bedenken, auch in Reinickendorf einen Bürgerhaushalt einzuführen, fröhlichen Auslauf: „enormer Aufwand“, „hohe Kosten“, „ernüchternde Erfahrungen anderer Bezirke“. Berechtigt oder nur Ausflüchte?

In den Ausschüssen wurde vorgeschlagen, Experten aus anderen Bezirken, die mit einem Bürgerhaushalt Erfahrungen gesammelt haben, einzuladen.

„WiR“ weiß: Christina Emmrich, stellv. Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, ist dazu bereit.

Man muss es nur wollen...    

A.B.

„Mit Verlaub“

Es hatte sich längst herumgesprochen: Anke Petters hört auf. In einer Persönlichen Erklärung verkündete die langjährige Fraktionsvorsitzende von B90/Die Grünen am Ende der 11.Sitzung der BVV im Beisein politischer Wegbegleiter vergangener Jahre ihre Entscheidung, zum 30. September 2012 ihr Mandat niederzulegen. Warum, sagte sie nicht.

Nach Bremen werde sie nicht zurückkehren und sich auch nicht auf den Jakobsweg begeben. Sie werde weiter in Wittenau leben und im Frauen- und Mädchenbeirat aktiv sein. Welche Gründe es auch immer gibt: Nach 13 Jahre engagierter Kommunalpolitik in Reinickendorf „darf“ frau mal was Anderes machen wollen.

Für unser Bezirksparlament würdigte dessen Vorsteher Dr. Lühmann Anke Petters als Meisterin im Umgang mit Worten und Zahlen, was sie in weit über 150 BVV-Sitzungen mit 500 und mehr größeren und kleineren Redebeiträgen bewiesen hätte. Man werde sie vermissen, als ein „Markenzeichen“ der BVV.

Ich verfolge die Arbeit der BVV nunmehr seit Mai 2001. Frau Petters war schon da, als ich die ersten Eindrücke sammelte. Sie hatte meistens etwas zu sagen. „WiR“ hat darüber sachlich-freundlich berichtet, auch wenn die PDS/DIE LINKE und die Bündnisgrünen häufig unterschiedliche Positionen vertraten. Nun widerspricht in der BVV niemand mehr, „mit Verlaub“.

Alles Gute, Frau Petters.

Klaus Gloede