Am Rande

Wir in Reinickendorf • 10-11/2014

EIN SUPERSTAR GIBT AUF

Nun ist Berlin um eine glamouröse Erscheinung ärmer.

Seit 2001 lenkte Wowi die Geschicke der Stadt und verhalf auf seine ganz eigene Art dem Amt des Regierenden Bürgermeisters zu weltweiter Bekanntheit.

Jetzt hat er seinen Hut genommen, um sich die Peinlichkeiten eines alternden Stars zu ersparen.

Aber Klaus Wowereit war nicht nur der Star, der sich immer wieder selbst erfand, sondern auch ein Regierender Bürgermeister, der sicher sein konnte, dass die meisten Berlinnerinnen und Berliner hinter ihm standen. Doch in letzter Zeit schwand dieser Rückhalt zunehmend.

Schon längst wurde sein Name fast nur noch in Zusammenhang mit Pleiten-BER genannt, ganz abgesehen vom Volksentscheid zum Tempelhofer Feld. Bevor er endgültig unter der Rubrik „Pleiten, Pech und Pannen“ in die Annalen der Stadt einging, überlässt er nun das Feld lieber einem anderen, der sich um das Wohl Berlins, unterstützt vom wohlwollenden Koalitionspartner, sorgen und kümmern soll.

Und dieser eine (die Option „diese eine“ gab es erstaunlicherweise erst gar nicht) wurde aus den drei Kandidaten Jan Stöß, Raed Saleh und Michael Müller von der Jury der 17 000 Berliner SPD-Mitglieder „demokratisch“ ausgewählt.

Der eindeutige Sieger heißt Michael Müller: sympathisch, fleißig, ohne wirklich neue Ideen und frei von jeglichem Glamour-Faktor. Ist das auch gut so?

Reineke Fuchs