„Köpfe Reinickendorfs“ - Reinickendorf l(i)ebt Vielfalt!

Wir in Reinickendorf

Ausstellung in der Bibliothek am Schäfersee

Die Bibliothek am Schäfersee eröffnete am 16. Februar die Ausstellung Köpfe Reinickendorfs.

Ein meine Neugier weckender Titel, oder? Wer wird hier vorgestellt, oder an wen wird erinnert? An einstige Bewohner oder (gar) Bewohnerinnen unseres Bezirks? Nein, weit gefehlt!

Vorgestellt werden Reinickendorfer Nachbarn und Nachbarinnen; jedoch nicht Schulze, Lehmann oder gar Schmidt. Nein, auf neun Plakaten werden mir in Wort und Bild Reinickendorfer Frauen und Männer gezeigt, die sich auf den unterschiedlichsten Gebieten in unserem Bezirk engagieren.

So begegne ich: Einer Quartiersmanagerin, die im Lettekiez Nachbarschaftsprojekte unterstützt, um: „Mit den Menschen im Kiez Gemeinsamkeiten finden und Unterschiede feiern“, einem Straßensozialarbeiter, einer dunkelhäutigen Polizistin aus dem Abschnitt 11, die erfahren hat: „Der Migrationshintergrund spielt für mich eigentlich keine Rolle. Vielleicht manchmal, wenn mich die Leute zweimal statt einmal angucken, weil nicht jeder mitbekommen hat, dass es auch andere Hautfarben bei der Polizei gibt. Aber ansonsten habe ich den Eindruck, dass es im Privaten und im Dienst keinen Unterschied macht.“ Ich treffe auf einen im Bezirk Arbeitsplätze schaffenden Unternehmer, der überdies mit Spenden den Bau von Spielplätzen fördert. Danach sehe ich einen Studenten, der die Bildung arabischer Kinder mit Patenschaftsvermittlungen fördert, eine Sozialarbeiterin in einem Jugendzentrum, die überzeugt ist: „Toleranz ist erlernbar! Ich möchte Jugendlichen gerne einen Raum bieten, anderen begegnen zu können“, danach einen Künstler, dem seit vielen Jahren die Kunst in unserem Bezirk am Herzen liegt, anschließend die Leiterin eines Flüchtlingsheimes und nicht zuletzt die Mitarbeiterin eines interkulturelle Frauentreffs, bei der sich Frauen mit Migrationshintergrund zu rechtlichen Fragen Rat holen können.

Die hier Vorgestellten oder deren Eltern kommen oder kamen aus der Türkei, aus Eritrea, Ägypten Nigeria oder aus Brasilien. Unter ihnen sind auch zwei „Ur-Berliner“. Wer? Das soll erraten werden. Und wer mit offenen Augen durch unseren Bezirk geht, dem sind gewiss schon an verschiedenen Stellen, z.B. an einer Litfaßsäule in Hermsdorf, Plakate aufgefallen, die auf diese Köpfe aufmerksam machen. Schon seit Dezember vergangenen Jahres konnten wir einige im Norden Berlins bewundern.

Dieses Projekt wird im Rahmen des Reinickendorfer Aktionsplans im Programm „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Oliver Rabitsch, der Integrationsbeauftragte in Reinickendorf und Initiator dieser Aktion meint dazu: „Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt zeigen können, wie offen und bunt unser Bezirk ist, in dem sich viele Menschen unterschiedlicher Herkunft in allen Bereichen für ihre Ziele und für ihre Mitmenschen einsetzen.“

Die Ausstellung, wie auch die Plakataktion gestalteten die sehr beachtenswerten und verdienst-vollen Künstler Sebastian Teutsch und Florian Limburg von „Kirschendieb & Perlentaucher“ als Träger des Projekts engagiert sich der gemeinnützige Verein LABSAAL.

Eine sehr gelungene, nachahmenswerte Aktion, die beispielgebend zeigt, wie wir miteinander leben und das Wüten fanatischer Terroristen verhindern können. In diesem Sinne gratuliert die Reinickendorfer LINKE den Machern und Beteiligten zu dieser Ausstellung und wünscht ihr viele Besucher!

Und noch dies: Bei meinem Rundgang habe ich die Gelegenheit genutzt und zwei der anwesenden „Köpfe“ neben ihren Plakaten stehend fotografiert.

LiLo Joseph

Nachtrag: Die Ausstellung kann in der Bibliothek am Schäfersee noch bis zum 31.3.2015 besucht werden.