Entsteht eine neue Großsiedlung am Kurt-Schumacher-Platz?

Wir in Reinickendorf • 07-08/2015

Mit der geplanten Änderung des Flächennutzungsplans, kurz FNP, bereitet der Berliner Senat den Bau des neuen Kurt-Schumacher-Quartiers vor.

Der Autobahnstummel von der Scharnweberstraße zum Kurt-Schumacher-Damm soll als Stadtstraße über den Autobahntunnel westlich verlegt werden. Statt der geplanten 1.000 sollen nun 5.000 Wohnungen zwischen der neuen Straße, dem Kurt-Schumacher-Damm und der Sternsiedlung entstehen. Die Bebauung soll sich an der Wohndichte im Bereich der Scharnweberstraße orientieren.

Die erste Stufe der gesetzlich vorgesehenen Bürgerbeteiligung fand bereits vom 2. Juni bis 3. Juli 2015 statt.

Viele Fragen noch unbeantwortet

Welche Fragen ergeben sich jetzt: Ist eine „Großsiedlung“ an diesem Standort wirklich angebracht? Für wie viele Menschen sollen die 5.000 Wohnungen denn eigentlich gebaut werden? Wie können die neuen Bewohner am Kurt-Schumacher-Damm vor der zu erwartenden Verkehrslärmbelastung geschützt werden?

Das neue Stadtquartier sollte sich baulich eigentlich an der Stadt von morgen, der „Urban Tech Republic“ orientieren. Ist das mit der neuen Planung noch möglich?

Die Diskussion ist öffnet

Kostengünstiger Wohnraum wird in Berlin dringend benötigt. Wird der Senat diesbezüglich schon jetzt entsprechende Beschlüsse fassen? Können dort trotz klammer Kassen in Berlin genügend soziale Einrichtungen geschaffen werden? Wird das Quartier eine Hochhaussiedlung, um damit die Bodenversiegelung zu begrenzen? Wird der Senat auf Grund der guten ÖPNV-Anbindung (U-Bahn, Busse) die Anzahl der vorgeschriebenen Kfz-Parkplätze gesetzlich reduzieren?

Ist mit 5.000 neuen Wohnungen Schluss oder wird am Ende doch noch aufgestockt? Die Diskussion ist eröffnet, und DIE LINKE wird sich bei der zweiten Stufe der Anhörung zum FNP gemeinsam mit den Anwohnern aktiv einbringen.

Klaus Murawski