Zur Zukunft des Flughafensees

Vorstellung des Entwicklungskonzepts

Der Flughafensee soll nun nach der Schließung vom TXL weiterentwickelt werden. Es besteht aber ein Spannungsfeld zwischen Wasser- und Naturschutz und den Bedürfnissen vieler Berliner:innen der Freizeitnutzung und Ruhebedürfnis der Anwohner:innen in der Siedlung Waldidyll. Das Vogelschutzgebiet erstreckt sich zurzeit von den Ost-, Süd, und Süd-Westufern bis dort in den Wald hinein. Dieses soll mit der Tegeler Heide südlich vergrößert werden. Der Nord-Westliche Teil soll weiter den Badegästen überlassen werden. Jetzt schon wird dieser Strandabschnitt an schönen Tagen überlastet und mit dem Zuzug vom 10.000 Menschen im Schumacher Quartier in ein einigen Jahren könnte es noch schlimmer werden.

Im Rahmen des Förderprogramms Nachhaltige Erneuerung wird deshalb zurzeit das Entwicklungskonzept Flughafensees erarbeitet, da dort viele Interessen zusammentreffen.
Am 10. August bin ich der Einladung zur Planungswerkstatt „Gruppe F“ am Flughafensee gefolgt. Anwesend waren etwa 40 Anwohner:innen und Interessierte. Das Planungsbüro hatte die Ergebnisse ihrer Online-Werkstatt vorgestellt. Diese beruhten auf Beteiligungs- und Analyseergebnissen seit dem Frühjahr 2021 gesammelt wurden. An einem Onlinetreffen am 8. Mai hatte ich selbst teilgenommen. Die Hinweise von dieser Veranstaltung wurden aufgenommen und werden mit dem Auftraggeber, dem Bezirk Reinickendorf beraten.
Verantwortlich sind neben dem Planungsbüro gruppe F noch das Stadtentwicklungsamt Reinickendorf und die Gebietsbetreuung Umfeld TXL.

Die bisherigen Ergebnissen und meine Beurteilung:

  • Das Gebiet (Flughafensee und angrenzender Wald bis Seidelstraße und Vogelschutzgebiet) gehört z.Z. dem Bund, wird von Berlin gekauft und an den Bezirk zur Nutzung übergeben. Der Teil „Badesee“ soll Landschaftsschutzgebiet bleiben und das Vogelschutzgebiet, der westlich angrenzender Wald und südlich die Tegeler Heide sollen Naturschutzgebiet werden. Das ist abweichend von unseren mit dem NABU abgestimmten Vorstellungen, den See und auch ein größeres Waldgebiet als Naturschutzgebiet auszuweisen.
  • SenUVK soll z.Z. nur eine Stelle für die Ausweisung von Naturschutzgebieten haben wodurch sich die Bearbeitung lange verzögert.
  • Zum Wasserschutz schlägt die Planungsgruppe eine Wasserfilteranlage in Form eines Schilfbodenfilter vor. Diese soll zwischen Gefängnis, Seidelstraße und Flughafensee entstehen. Hier wird mit eine Planungs- und Umsetzungszeit von zehn Jahren gerechnet. Ich hatte angeregt die Kontaminierung vom Schlamm im Absetzbecken/Ölabscheider und Schmutzsammelbecken zu analysieren und bekannt zu machen. In diesem östlichen Seebereich an der Brücke baden immer Kinder, denen die Gefahr nicht bekannt ist.
  • Der Schwarze Graben nördlich des Sees soll durch schnelle Wiederherrichtung als Fuß- und Radweg instandgesetzt werden. Auch sollen Hinweisschilder am U-Bahnhof Otisstraße auf den Zugang zum Flughafensee hinweisen.
  • Der Zaun um das Vogelschutzgebiet soll verbessert werden und Tafeln mit Infos über dieses Gebiet mit Verhaltensregeln versehen werden. Vielleicht schützt das vor Vandalismus.
  • Im See sollen wieder neue Bojen zur Abgrenzung vom Vogelschutzgebiet installiert werden. Diese hat das BA Reinickendorf, vermutlich aus Kostengründen, nicht mehr gepflegt.  
  • Das Thema eines geschlossenen Parks ist vom Tisch. Leider - denn diese Lösung hätte ich bevorzugt. Es soll aber ein Park-Management geben, das sich dauerhaft um die Besucher:innen und Ordnung kümmern sollen. Das Gebäude, was z.Z. vom Angelverein genutzt wird, soll zu einem Lernort mit sanitären Einrichtungen umgebaut werden.
  • Zum Thema Ordnung und nächtliche Ruhe am See ist der Stadtrat Maack auch an den feiernden Jugendlichen gescheitert, wie seine Vorgänger. Nur die Umsetzung von meiner Anregung, die BSR soll die Müllbeseitigung übernehmen, hat zu einer Verbesserung geführt.

Im zum Herbst soll der abschließende Bericht vorliegen und in den neu gewählten BVV-Ausschüssen beraten werden.

Klaus Murawski