Besuch der Siedlung "Am Steinberg"

Fotos: Team Taş, Klaus Gloede

Auf Einladung der Mieterinnen und Mieter besuchte Hakan Tas, gemeinsam mit Dr. Klaus Gloedestellv. Bezirksvorsitzender der LINKEN Reinickendorf, am Sonntag, dem 6. Juli die Kleinhaussiedlung "Am Steinberg". Bereits aus der Ferne schon waren die aufgestellten Schilder mit den Aufschriften "Uns reichts!" oder "Wir bleiben hier" zu erkennen.

Seit Monaten schon demonstrieren die Bewohner der Siedlung an fast jedem Wochenende gegen die geplante Luxussanierung der Wohnhäuser durch den neuen Eigentümer, die zu drastischen Mieterhöhungen von bis zu 400 Prozent führen. Das ist für die meisten der Bewohner der Siedlung nicht bezahlbar.

Der Rundgang durch die Siedlung machte schnell deutlich, dass die Wohnhäuser in schlechtem Zustand sind. Mehrere Häuser stehen bereits seit Jahren leer. Die Fassade bröckelt, die Dächer sind undicht, Wasserschäden bedrohen die Bausubstanz und die Gärten und Grünanlagen verwildern. Alle sind sich einig: Sanierung ist nötig, aber keine Luxussanierung! Das Bezirksamt hat das Thema jahrelang ignoriert. Der zuständige Baustadtrat Martin Lambert (CDU) verweist notorisch auf das privatrechtliche Verhältnis zwischen Mieter und Eigentümer. Der Bezirk fühlt sich nicht verantwortlich. Gerade für viele der hier lebenden älteren Menschen mit ihren im Vergleich eher "bescheidenen" Mieten, stellen die Mieterhöhungen eine konkrete Gefahr ihrer Lebenssituation dar. Vor Dreistigkeiten schreckt dabei auch das Alter anscheinend nicht ab. Edith Franke, eine 80-jährige Dame, offenherzig und äußerst sympathisch, gab uns Einblick in das Innere "ihres" Hauses und erzählte, dass sie sogar das Prospekt eines Seniorenheims von einem Immobilienverwalter in die Hand gedrückt bekommen habe. Gegen sie läuft bereits eine Duldungsklage. Auch die 90-jährige Anni Lenz, die von allen nur liebevoll "Oma Anni" genannt wird, hat ein Kündigungsschreiben erhalten. Die Mieterinnen und Mieter fühlen sich von der Bezirkspolitik im Stich gelassen. Während Investoren mit lukrativen Angeboten dazu bewegt werden, der Einladung des Bezirkes Reinickendorf als Unternehmensstandort zu folgen, werden die sozialen Belange und Nöte der Bürgerinnen und Bürger außer Acht gelassen.

"Der Protest der Mieter ist verständlich. Die Mieter dürfen nicht mit der Angst leben, gekündigt oder verdrängt zu werden. Der Mieterschutz muss gewährleistet bleiben", erklärte Hakan den Betroffenen im Gespräch und versicherte auch weiterhin seine Unterstützung in dieser Sache.