Wo die Geister sich scheiden

Wir in Reinickendorf • 11/2008

Einwohnerfrage führte zu Grundsatzdebatte

Der Bezirksvorsitzende der LINKEN Reinickendorf Yusuf Dogan stellte am 8. Oktober 2008 folgende Einwohnerfrage an die BVV:

Unter dem Motto „In Tegel darf sich Tempelhof nicht wiederholen!“ hat - aus meiner Sicht end­lich - eine Debatte über die Nachnutzung des Flughafens Tegel begonnen, zu der u. a. die 1. Standortkonferenz „Zukunftsraum TXL“der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 1. Oktober 2008 und der Spandauer Baustadtrat Carsten-Michael Röding mit einem Sieben-Punk­te-Papier interessante Gedanken beigetragen haben.
Welche Überlegungen gibt es in unserem Bezirksamt und in den Fraktionen zu diesen Vorschläg­en?

Bürgermeisterin Marlies Wanjura (CDU) ist mit der ihrer Meinung nach zögerlichen Haltung des Senats unzufrieden. Sie habe daher eine Umfrage an Reinickendorfer Firmen nach deren Ab­sichten, sich auf dem Flughafengelände anzusiedeln, gestartet. Dafür werde Planungssicher­heit benötigt! Sie strebe ein zweites Adlershof in Tegel mit 20.000 Arbeitsplätzen an.

Für den SPD-Verordneten Uwe Brockhausen ist das Areal mit höchster Priorität zu behandeln, was vom Bezirksamt bisher missachtet worden sei! Die Planung müsse vom Terminal ausgehen, so wie das auch Flughafen-Architekt von Gerkan fordert.

Die Fraktionsvorsitzende von Bü/Grüne Anke Petters will vor al­lem den klimatische Aspekt beachtet wissen, eine Bebauung könne die Verhältnisse am Areal verändern. Die Idee von von Gerkan sei visionär im wahrsten Sinne des Wortes. Dazu gehöre auch die enge Verbindung von Woh­nen und Arbeiten. Das Areal müsse schienenbezogen an den ÖPNV angeschlossen werden.

FDP-Fraktionsvorsitzender Andreas Vetter hält die Schließung von TXL noch immer für falsch - eine verpasste Chance! Er möchte das Bundesministerium für Verteidigung auf TXL und der benachbarten Julius-Leber-Kaserne ansiedeln, dazu auch die Flugbereitschaft der Bundesregierung.

Dirk Steffel (CDU) hält vieles für möglich, noch gäbe es bei keiner Partei feste Vorstellungen. Das Biotop müsse erhalten werden! Eine Ideenlosigkeit wie bei THF sei zu verhindern! Schade, der Denkmalschutz schließe manches aus. Er bedankte sich für die Vorschläge von Herrn Röding.

Michael Schulz (Graue) kennt dessen sieben-Punkte-Papier nicht. Die Grauen sind für die Offen­haltung von TXL und stimmen der FDP zu.

Lutz Dühr