„Werkstatt TXL“ - kreativ, innovativ, ökologisch
Wir in Reinickendorf • 7/2009
Vorstellung der „Werkstatt TXL“ am 1. Juli, Bambushalle Top-Tegel. Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer regt an, die „Marke Tegel“ mit Verstand, Gefühl und Weitsicht zu entwickeln. Insbesondere in Richtung der anwesenden IHK mahnte sie, die Nachnutzung TXL „als Herausforderung“ anzunehmen.
Sechs von der Senatsverwaltung eingeladene Architektenteams stellten ihre ersten Entwürfe, Ideen und Gedanken vor. Flughafenarchitekt Prof. Meinhard von Gerkan war bereits mit einer vom Senat beauftragten Studie befasst.
Anlaufpunkt Nachhaltiges Bauen
TXL+ Prototyp einer Energie-Plus-Stadt, so die kurzgefasste Vision von Gerkans. Der Abriss aller Immobilien würde ca. 270 Mio. Euro kosten, zuzüglich wahrscheinlicher Kontaminierungsrisiken.
Er stellt sich einen „Anlaufpunkt Nachhaltiges Bauen“ vor, als Chance für Berlin und die Welt. Entlang der drei Kilometer langen Startbahnen soll eine „neue“, eine ökologische Stadt konzipiert werden, angedacht sind Freizeitaktivitäten, Bepflanzung zur Gewinnung von Biogas, Elektrofahrzeuge.
Das Terminal soll energetisch nicht verändert werden. Ein zweites Sechseck würde als „Photovoltaik-Farm“ entstehen.
„Showroom Umweltindustrie“
Es könnte ein „Showroom Deutsche Umweltindustrie“ entstehen, eine Konferenzfläche für 800 Plätze mit Photovoltaikdach, im Untergeschoss Parkplätze für 800 Fahrzeuge und Elektro-Tankstelle. Die heutigen Andock-Kabinen würden zu „Satelliten für das Wissen der Welt“.
Die weitgehend kostenlose Zurverfügungstellung würde diesen „Zugewinn für Berlin“ attraktiv für Investoren machen, das Angebot der Stadt abrunden.
Die weiteren Teams stellten sich anhand von Präferenzobjekten vor, waren noch nicht sehr konkret.
Drei große Fragen der Städte
In der Podiumsdiskussion äußerten sich VertreterInnen des Senats, der IHK, des Bezirks und des Bundes, Staatssekretär Lütke-Daldrup. Er verwies auf die „drei großen Fragen“ von Städten - den sozialen Zusammenhalt, den ökologische Umbau und das Nachdenken über eine post-fossile Mobilität, eine neue Qualität innerstädtischer Bewegung. Man sollte das „Berliner Branding“ nutzen.
Ende des Jahres sollen die Werkstattergebnisse vorgestellt und offen diskutiert werden. Man darf gespannt sein.
Jürgen Schimrock