Antifa-Demo in Wittenau

Gegen die Kür von Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin der AfD

Konrad Bauer

Der Bruch der Ampel und die vorgezogenen Bundestagswahlen sind nicht nur für die Linke ein wichtiges Thema, auch die rechtsextreme Partei AfD ist im Wahlkampfmodus. In Reinickendorf haben wir nicht nur eine selbst für AfD-Verhältnisse besonders extreme BVV-Fraktion, das Flügel-Mitglied Rolf Wiedenhaupt für den Bezirk im Abgeordnetenhaus und den heutigen AfD-Landesschatzmeister und langjährig inkompetenten Reinickendorfer Bezirksstadtrat Sebastian Maack.

Seit kurzem hat die AfD ihre Bundes- und Landeszentrale zudem in Wittenau, im Wallenroder Straße 1 zwischen Kaufland und Heizkraftwerk. Bisher hat die AfD die Zentrale nur selten genutzt, bspw. für den Bundeskonvent im April. Wahlpartys feiert sie sonst lieber im Braunen Haus in Alt-Blankenburg, für ihren Landesparteitag dieses Jahr ist sie sogar bis nach Jüterbog gereist. Für den 7. Dezember 2024 hat die AfD allerdings die Presse in die Bundeszentrale in Wittenau eingeladen, um die Kanzlerkandidatur der Wahlschweizerin, rechtsextremen Kulturkämpferin und Klimaleugnerin Alice Weidel bekanntzugeben.

Ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Parteien und Gewerkschaften organisierte sich daher im Vorfeld, um eine kraftvolle Demonstration auf die Straße zu bringen. Die Linke war gemeinsam mit Reinickendorf gegen Rechts, VVN-BdA, Omas gegen Rechts, Aufstehen gegen Rassismus, B90/Die Grünen, SPD, Volt, Jusos, DGB-Jugend und vielen anderen, mit insgesamt mehr als 200 Teilnehmer*innen am 7. Dezember um 10 Uhr am S-Bahnhof Wittenau vor Ort. Nach starken Reden des Linken-MdA und Neuköllner Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2025 Ferat Kocak, sowie dem Grünen-MdA Ario Mirzaie setzte sich der bunte Demo-Zug in Bewegung, mit Schildern und Transparenten, untermalt von Sprechchören und Trillerpfeifen ging es über Wilhelmsruher Damm, Oranienburger Straße, Wittenauer Straße zum Eichhorster Weg, wo vor der Bundeszentrale die Abschlusskundgebung stattfand.

Es gab Musik und gute Redebeiträge von einem guten Dutzend Organisationen und Privatorganisationen und die 200 Menschen blieben trotz der Kälte bis nach Ende der Pressekonferenz, um der AfD-"Parteiprominenz" bei ihrer An- und Abreise deutlich zu machen, dass sie in Reinickendorf und nirgendwo willkommen sind. Nach der Demo wurden beim nahegelegenen Stolperstein für Emilie Marie Vohvarske vor der Wallenroder Straße 8 Blumen niedergelegt.

Reinickendorf gegen Rechts
Reinickendorf gegen Rechts
Reinickendorf gegen Rechts
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