Gebraucht, beklatscht, aber bestimmt nicht weiter so

Aktion zum „Tag der Pflegenden“

Am „Tag der Pflegenden“ am 12. Mai trafen sich am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus 500 Kolleg:innen aus den städtischen Krankenhäusern und 500 Kolleg:innen der Stadtgesellschaft und einige mehr! Ihre Forderungen: Mehr Personal, eine verbindliche Personalbesetzung und den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes TVöD für alle Bereiche, auch für die Vivantes-Tochterunternehmen!

Krankenhäuser gefährden ihre Gesundheit!

Nach ver.di-Berechnungen fehlen in deutschen Krankenhäusern 162.000 Vollzeitstellen, davon allein 70.000 Fachkräfte in der Pflege. Würde man internationale Maßstäbe anlegen, fehlen in deutschen Kliniken alleine Nacht für Nacht mindestens 19.500 Vollzeitstellen, um eine angemessene und sichere Versorgung zu gewährleisten.

In vielen Redebeiträgen wurden die persönlichen Probleme der Krankenschwestern, Hebammen und Altenpfleger deutlich. Nachtschichten unterbesetzt, zu wenige Kinderpflegeplätze, mangelnde Versorgung von Gebärdenden und Fachpersonalnotstand in der schlecht bezahlten Altenpflege. Der persönliche Anspruch die Arbeit korrekt und angemessen gegenüber den Pflegenden durchführen zu können kommt zu kurz. Dieser Konflikt führt über kurz oder lang zu Kündigungen. So kann der Notstand nicht behoben werden.

Weitere Aktionen

Die Berliner Krankenhausbewegung von ver.di ist gestartet. Die Berliner Landesregierung hatte eine Rückkehr der Vivantes-Tochterunternehmen in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes TVöD versprochen, das Versprechen aber nur zum Teil gehalten. Zu den Wahlen (100 Tage) soll nun der Druck erhöht werden.

In den Tarifrunden bundesweit soll der Druck auf die sozialen und karikativen Einrichtungen erhöht werden die TVöD Tarifbedingungen zu übernehmen, z.B. NRW.

In der Altenpflege ist durch die Blockade von Caritas und die Diakonie die Allgemein- Verbindlichkeits- Erklärung des Tarifvertrags von BVAP und ver.di gescheitert. Den privaten Betreibern ist damit ihr Profit garantiert, den Beschäftigten ein schlechteres Entgelt. Das von Bundesminister Hubertus Heil vorgeschlagene „Pflege-Tariftreue-Gesetz” sollte schnell umgesetzt werden, um das zu korrigieren.

DIE LINKE und andere DGB Gewerkschaften, wie die IG Metall, stehen den Beschäftigten solidarisch zur Seite. Jede:r kann in die Situation kommen gute Pflege zu benötigen und dann … lieber jetzt solidarisieren als Morgen!

Klaus Murawski