Protestkundgebung von mehr als 1000 OTIS-Beschäftigten

Pressemitteilung der IG Metall

OTIS: Mehr als 1 000 Beschäftigte aus dem ganzen Bundesgebiet protestierten gegen die Pläne des Unternehmens, Kernbereiche auszugliedern und massiv Personal abzubauen!

Mehr als 1 000 Beschäftigte aus den Niederlassungen, dem Werk und der Hauptverwaltung des Aufzugsbau-Unternehmens OTIS GmbH & Co. OHG protestierten gestern in Berlin am Rande einer Aufsichtsratssitzung gegen das unsinnige Konzept des OTIS-Managements, Kernkompetenzen auszugliedern und den damit verbundenen massiven Personalabbau.

Mit etwa 300 Fahrzeugen waren die Servicetechniker der OTIS-Niederlassungen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin gekommen und protestierten mit einem mehrere Kilometer langen Autokorso vom Olympiastadion durch die Innenstadt zur OTIS-Zentrale in Berlin-Reinickendorf. Dort fand eine Kundgebung gemeinsam mit den Belegschaften der OTIS-Hauptverwaltung und des OTIS-Werkes statt, auf der auch die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sprachen. Bernhard Baumgartner, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von OTIS, betonte: „Die Beteiligung war enorm. Auch Beschäftigte, die sich bisher zurückgehalten haben, waren dieses Mal dabei.“

Das Unternehmen will seine Umsatzrendite von 18 auf 24 Prozent steigern. Um dies zu erreichen greift das Management von OTIS zu überholten, falschen Outsourcing-Konzepten. Die in einer komplexen Dienstleistung für die Niederlassungen und die Kunden liegenden Funktionen und Kompetenzen der Hauptverwaltung sollen ausgegliedert und abgebaut werden. Nach diesen Plänen würden jeder 4. Arbeitsplatz in der Hauptverwaltung, im Werk 30 Arbeitsplätze und über 100 Arbeitsplätze in den Niederlassungen wegfallen.

Arno Hager, stellvertretender Vorsitzender des OTIS-Aufsichtsrates und 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Verwaltungsstelle Berlin, erklärte: „Die geplanten Outsourcing-Maßnahmen und der Arbeitsplatzabbau werden das Unternehmen in seinem Kern beschädigen. Es ist ein schwerer Fehler, dass die Maßnahmen gegen den Willen der Belegschaft einfach durchgezogen werden, um die Rendite in die Höhe zu treiben. Wir fordern vom Management, gemeinsam mit der Belegschaft Alternativen zu beraten.“

Die Arbeitgebervertreter im Aufsichtsrat verweigerten sich der Belegschaft zu stellen.


Protest gegen Ausverkauf bei OTIS

Pressemitteilung der IG Metall

Mittwoch, den 4. November 2009: OTIS-Beschäftigte aus ganz Deutschland protestieren in Berlin gegen die Pläne des Konzerns, Kernbereiche auszugliedern und massiv Personal abzubauen!

Anlässlich der Sitzung des Aufsichtsrates der OTIS GmbH & Co. OHG protestieren OTIS-Beschäftigte aus der Hauptverwaltung, dem Werk in Berlin und den Niederlassungen in ganz Deutschland am kommenden Mittwoch, dem 4. November 2009, mit einem Autokorso und einer anschließenden Kundgebung gegen die geplante Ausgliederung von Kernkompetenzen und den damit verbundenen massiven Personalabbau.

Wichtige Garanten für einen nachhaltigen zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg, wie die vorhandene technische Fachkompetenz, die Fähigkeit eigene Produkte, Methoden und Prozesse zu erhalten und weiter zu entwickeln, sollen in fremde Hände gegeben werden. Nach den derzeitigen Plänen würden damit in der Hauptverwaltung jeder 4. Arbeitsplatz, im Werk 30 Arbeitsplätze und über 100 Arbeitsplätze in den Niederlassungen wegfallen.

Ursache des geplanten „Ausverkaufs“ bei OTIS sind die nach wie vor extrem hohen Renditeziele der OTIS-Mutter UTC. Ungeachtet der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen soll die Umsatzrendite von derzeit 18% auf 24% gesteigert werden. Um das zu erreichen, greift OTIS zu überholten, falschen Outsourcing-Konzepten und zu Personalabbau.

Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall sehen in dem auf eine kurzfristige Erhöhung der Renditen ausgerichteten Konzept des OTIS-Managements eine ernsthafte Gefahr für die Zukunft und Existenz von OTIS Deutschland. So liegen die Funktion und Kompetenzen der Hauptverwaltung gerade im Support, das heißt, in einer komplexen Dienstleistung für die Niederlassungen und Kunden von OTIS. Hier auszugliedern und abzubauen beschädigt das Unternehmen in seinem Kern.

Diesem geplanten „Ausverkauf“ von OTIS setzen die Beschäftigten am kommenden Mittwoch mit ihren Aktionen in Berlin ein deutliches NEIN entgegen und fordern damit den Aufsichtsrat auf, das Konzept der Geschäftsführung abzulehnen und in die Erstellung eines alternativen Konzeptes Expertinnen und Experten aus der Belegschaft einzubeziehen.

Der Protestkorso mit über 200 Fahrzeugen startet um 11.00 Uhr vom Parkplatz am Olympiastadion und führt über nachfolgende Route bis zur OTIS-Hauptverwaltung, Otisstraße 33, 13507 Berlin.

Fahrtroute: Olympische Straße – Reichsstraße – Theodor-Heuss-Platz –Kaiserdamm – Bismarckstraße – Ernst-Reuter-Platz – Straße des 17. Juni – Großer Stern – Spreeweg – Paulstraße – Rathenower Straße – Perleberger Straße – Fennstraße – Müllerstraße – Scharnweberstraße – Seidelstraße – Otisstraße.

Der Protestkorso mündet in eine gemeinsame Kundgebung der OTIS-Beschäftigten aus den Niederlassungen, dem Werk und der Hauptverwaltung.

Die Kundgebung beginnt um 13.00 Uhr vor der OTIS-Hauptverwaltung, Otisstraße 33, 13507 Berlin und endet gegen ca. 14.30 Uhr.

Erwartet werden 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Zu den Teilnehmenden werden unter anderem sprechen:

  • Arno Hager, 1. Bevollmächtiger der IG Metall, Verwaltungsstelle Berlin, und stellvertretender Vorsitzender des OTIS-Aufsichtsrates,
  • Atle Johanessen, Vorsitzender des Europäischen Betriebsrates,
  • Bernhard Baumgartner, Vorsitzender des OTIS-Gesamtsbetriebsrates, Vertreter aus Niederlassungen und Hauptverwaltung.