Gegen Rechts!

Wir in Reinickendorf • 02/2001

Bündnis sucht Projekte

Von Robert Scholz

Am 23. Januar 2001 trafen sich ca. 200 Interessierte zu einer weiteren Veranstaltung des Bündnisses für ein offenes und tolerantes Reinickendorf im Labsaal in Lübars. Die Veranstalterin forderte die Anwesenden auf, Vorschläge für konkrete Projekte zu machen. Und viele wurden gemacht.

Aber auch Klagen waren zu hören. Es gäbe zu wenig Geld für die freien Jugendarbeit im Bezirk. Die Politik würde Aktionsbereite nur zögerlich unterstützen.

Als Vertreter der PDS habe ich zum Ausdruck gebracht, dass dem Bündnis die Gefahr droht, Rechtsextremismus allein zum Problem fürsorglicher Jugendpolitik zu machen.

Aber ohne Zweifel: der Versuch, ein breites Bündnis gegen Rechts im Bezirk zu bilden, ist richtig. Schade – eigentlich ein Skandal – ist die Tatsache, dass die CDU ihre Mitarbeit verweigert, weil auch die PDS dazu eingeladen worden ist. Die Veranstalterin lässt sich durch diesen Versuch, eine demokratische Partei zu diskriminieren, nicht erpressen.

Die PDS Reinickendorf jedenfalls ist entschlossen, sich am Kampf gegen den nazistischen Ungeist im Bezirk zu beteiligen.

Die Bezirksvorsitzende Renate Herranen gedachte am 27. Januar der verschleppten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Frohnaus. Sie tat dies an einem Denkmal, das die CDU nicht wollte.

Und wir weisen darauf hin, dass Firmen mit Sitz im Bezirk zu jenen gehören, die laut einer Liste des Fernsehmagazins »Kontraste « noch nicht eingezahlt haben. Dazu gehört die Firma Lekkerland-Tobaccoland in der Wittestraße. Aber auch Motorola und Tetra Pak werden genannt. Wohlgemerkt: alles Firmen mit mehr als einer Milliarde Jahresumsatz!