Braunzonen: Geheime Zeichen

Wir in Reinickendorf • 03/2001

Die Ausbreitung rechtsextremer Un-Kultur im Alltag

Von Marian Krüger, MdA

In den letzten Jahren haben nicht nur rechtsextreme Gewalttaten einen bedrohlichen Aufschwung genommen, sondern es kam auch zu einer ebenso rasanten Entwicklung einer rechtsextremen Subkultur. Vor allem CD’s von Nazi-Bands finden mittlerweile millionenfache Verbreitung. Zugleich werden bestimmte Markenwaren, wie »londsdale«, »fred perry« und »helly hanson« von rechts ideologisch aufgeladen. Gemeinsam mit den Enblemen und Symbolen aus der NS-Zeit und einem obskuren Germanenkult bilden sie kulturelle codes, die oft unbekannten Zeichen einer rechtsextremen Subkultur.

Der Auseinandersetzung mit dieser Unkultur stehen Ignoranz und Kenntnislosigkeit öffentlicher Institutionen gegenüber. Häufig besteht keine Klarheit über die tatsächliche Bedeutung der rechtsextremen Subkultur. Sie wird nicht als ein zentrales Projekt der politischen Hegemoniebestrebungen der Rechtsextremen im Zusammenhang mit der Etablierung sogenannter national befreiter Zonen begriffen und daher nur unzureichend bekämpft. Hinter dem offenen, militanten Auftreten des Rechtsextremismus steht somit der oftmals unbemerkte und unwidersprochene Kampf um kulturelle Gegenmacht. Er findet in überschaubaren öffentlichen und privaten Räumen, in Wohnvierteln, Jugendklubs und Schulen statt.

Deswegen haben wir uns in Zusammenarbeit mit der »Hellen Panke« entschlossen, eine Veranstaltung anzubieten. Interessierte können Kenntnisse über die wichtigsten Nazi-Bands & Plattenlabel, Musik- und Fanmagazine erhalten. Welche Erfahrungen gibt es in der Bekämpfung ihrer Ausbreitung? Welche Symbole und Enbleme werden in der rechtsextremen Subkultur verwendet, und welche davon sind strafrechtlich relevant?

Die Veranstaltung findet am Samstag, den 31.3, um 13.00 Uhr, im Roter Laden statt. Eingeladen haben wir die bekannte Rechtsextremismusexpertin, Margitta Fahr. Es ist unser Beitrag für die Aktivitäten im Rahmen des Bündnis für ein offenes und tolerantes Reinickendorf.

Infos unter www.helle-panke.de