Haschisch an die Schule – Keine Macht den Doofen

Wir in Reinickendorf • 04/2001

Ein Zwischenruf

Von Renate Herranen

Faltblätter mit dieser Überschrift wurden zur Kommunalwahl in Hessen von der PDS in Hessen an Schulen in Frankfurt verteilt. Schwupps, da war die PDS in den bundesweiten Schlagzeilen, natürlich in den Negativen. Gleich hieß es, dass die PDS für den Konsum von Drogen werben würde. Das ist falsch. Haschisch an die Schule soll nicht heißen, dass nun die Schülerinnen und Schüler Haschisch pflanzen sollen. Für mich ist dieser Gedanke nicht ohne eine gewissen Reiz. Im Biologie-Unterricht könnten praktische Dinge getan werden statt des oft sturen Lernens. Der Bezug zur Umwelt bekäme doch durch die Pflege und Verantwortung fürs eigene Pflänzlein einen völlig neuen Aspekt. Aber Spaß beiseite und die Sache gerade gerückt.

Der PDS geht es um einen drogenkundlichen Aufklärungsunterricht. Haschisch soll nicht romantisiert werden. Es geht darum, Jugendliche in die Lage zu versetzen, Nutzen und Gefahren gegeneinander abwägen zu können. Die klassische Drogenpolitik, die auf Strafe setzt, wo Aufklärung dringend notwendig wäre, hat nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Ein neuer Weg ist erforderlich. Denn eines sollte jede und jeder bedenken: Im Gegensatz zu Alkohol und Tabak hat der Hanfkonsum bisher keine Toten gefordert.

Deshalb kann es nicht nur um Aufklärung gehen. Es geht auch um die Legalisierung von Haschisch! Raus aus der kriminellen Ecke, weg vom Schwarzmarkt. Hier werden den Jugendlichen neben Haschisch weitaus gefährlichere Drogen, wie Heroin oder Ecstasy angeboten. In Zeiten der Verordnung von Rauschmitteln durch Ärzte gab es keinen kriminellen und hochprofitablen Drogenhandel, der jährlich Tausende von Toten fordert. Die PDS fordert deshalb die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel!