[‘solid], teure Parteijugend?

Wir in Reinickendorf • 05/2001

Interview mit Juliane Schömmel (PDS Reinickendorf), Sprecherin von [‘solid]

Juliane, würdest du dich kurz unseren Lesern vorstellen?

Ich bin Juliane Schömmel, 20 Jahre alt. Ich bin in Cottbus aufgewachsen und mache seit Herbst 2000 eine Ausbildung zur Krankenschwester im Humboldt-Krankenhaus hier in Reinickendorf.

Warum machst du bei [‘solid] mit?

Menschen entwickeln politische Vorstellungen und Ideale, wie unsere Gesellschaft gestaltet werden sollte. Um diese umzusetzen kam ich zur AG »JG« bzw. später zu [‘solid]. Die Arbeit in [‘solid] bietet mir die Möglichkeit mitzubestimmen und zu verändern. Jugendarbeit leiste ich, weil ich meiner und zukünftigen Generationen Perspektiven aufzeigen möchte. Der Verband bietet jedem etwas, sich zu entfalten.

Welchen Anspruch hast du selbst an Deine Arbeit?

Ich wünsche mir, dass Mitglieder und Sympathisanten Probleme und Kritiken an mich herantragen. Konkret ist mehr Innovation angesagt, Spaß und Politik! Ich arbeite gern projektorientiert. Theorie schwarz und weiß kommt bei jungen Leuten nicht an. Die Praxis zeigt hier oft Erfolg. Des weiteren zähle ich auf Verlässlichkeit bei der Zusammenarbeit!

Welche Erwartungen hast du an die PDS?

Sie muss sich bewusst sein, dass sich Jugend engagiert und Zukunft ist. Wünschen würde ich mir, dass die Basisorganisationen und die Landesverbände der PDS stärker die Zusammenarbeit zu [‘solid]-Gruppen suchen und sie unterstützen. Die Partei hat eine nicht ganz einfache Position gegenüber dem Verband. Sie soll uns einerseits finanzielle und inhaltliche Unterstützung leisten, andererseits soll sie sich aus innerverbandlichen Angelegenheiten heraushalten und Distanz wahren, damit nicht das Bild der Parteijugend entsteht. Schwierig!!!

Wie können Jugendliche für die Mitarbeit in politischen Organisationen gewonnen werden?

Wir bieten ihnen die Möglichkeit der Mitbestimmung und sie können Protest üben. Sie können Projekte entstehen lassen und organisieren. Ein erfolgreiches Event ruft dann nach MEHR! Der Anreiz für ihre Mitarbeit bei [‘solid] ist, mit vielen jungen Leuten Spaß zu haben und in eine Gemeinschaft integriert zu sein!!!

Das Gespräch führte Michael Rohr