Landowsky in der »Resi«

Wir in Reinickendorf • 06/2001

Ein Bericht aus der BVV

Von Klaus Gloede

Bevor er zum Fußball entschwinden konnte, musste Bezirksstadtrat Balzer für die Bezirksbürgermeisterin zwei Große Anfragen beantworten. Er blieb sparsam in den Wertungen, nannte einige interessante Zahlen.

Ja, die Residenzstraße habe für das Bezirksamt einen »hohen Stellenwert«. Dort gebe es 174 Geschäfte, von denen acht leer stehen. Die Gewerbemieten betragen im Durchschnitt 33 DM/qm (im Vergleich: in Tegel 60 DM/qm, in den Borsighallen 24-120 DM/qm). Aber darauf habe das Bezirksamt bekanntlich keinen Einfluss. Für die Begrünung des Mittelstreifens hat das BA 200.000 DM zur Verfügung gestellt. Für weitere Freizeitangebote habe der Bezirk kein Geld. Eine neu gegründete Interessengemeinschaft der Geschäftsleute der »Resi« will ein Programm zur Erhöhung der Attraktivität ihrer Straße ausarbeiten. Das Bezirksamt hoffe ...

Politischer Schlagabtausch in der Diskussion. SPD und B90/Grüne sehr kritisch: Reinickendorf-Ost verwahrlose, die Residenzstraße sei ein »Gebiet am Umkippen«. Wie können die Abwanderung gestoppt, das Angebot verbessert werden?

Die zweite Anfrage der SPD war in ihrer Brisanz kaum zu überbieten. Am Tag zuvor war bekannt geworden, dass dem Land Berlin acht Milliarden DM fehlen. Stadtrat Balzer beschwichtigte: Reinickendorf müsse ca. vier Millionen zusätzlich einsparen. Das werde der Bezirk verantwortungsbewusst hinkriegen. Während SPD-Fraktionsvorsitzende Lange klagte, wie man nun unausbleibliche Streichungen gegenüber sozialen und kulturellen Projekten im Bezirk noch erklären solle, zog Oliver Schruoffeneger (B90/Grüne) eine verheerende Bilanz von zehn Jahren Großer Koalition in Berlin. Was natürlich der CDU-Fraktion nicht gefiel ...

Für den Zuhörer der BVV schloss sich der Kreis: Landowsky und der Zustand der »Resi« gehören irgendwie zusammen gedacht. Und dies hat nichts, aber auch gar nichts, damit zu tun, dass am Sonntag die Markthalle in der Residenzstraße abgebrannt ist.