Wirtschaftskompetenz

Wir in Reinickendorf • 08/2001

Aus der BVV

Von Klaus Rathmann

Die Sitzung begann mit einer massiven Rüge des BVV-Vorstehers. Er erwarte diesmal keinen Wahlkampf, sondern eine sachliche Diskussion. Als säßen die Rüpel allein auf der linken Seite, blickte er drohend dorthin.

Die Anfrage über Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsansiedlung beantwortete die Bezirksbürgermeisterin mit strahlendem Lächeln. Der Zweck der Übung wurde schnell klar. Nur die CDU verfügt über Wirtschaftskompetenz. Andere Fraktionsmitglieder der CDU erklärten, Unternehmen und Investoren fänden im Bezirk optimale Bedingungen vor (ein Schelm, dem Leuna dabei einfällt). Grundsätzlich herrsche im Bezirk sowieso Aufbruchsstimmung. Es gäbe mehr Gewerbean- als -abmeldungen. Die Zahlen zur Arbeitslosigkeit sähen im Berliner Vergleich günstig aus. (Wie war das noch: kein Wahlkampf?) Ich frage mich: Geht es eigentlich nur noch um Zahlen und Statistiken, oder um Menschen?

Abschließend ein bezeichnendes Beispiel der Bezirksbürgermeisterin: die Fa. Merci überlegte, ob sie in Berlin Reinickendorf oder anderswo investiert. Daraufhin ergriff das Bezirksamt sofort die Initiative. Es führte die Entscheidungsträger durch unser schönes Reinickendorf. Natürlich haben sie sich zur Schaffung von 70 »hochqualifizierten« Arbeitsplätzen entschieden.

Das also ist Wirtschaftskompetenz, dann müssen wir noch dieses strahlende Lächeln lernen ...