PISA auch für die BVV?

Wir in Reinickendorf • 04/2002

»Tja, deutsche Sprache, schwere Sprache«, so der zynische und schadenfrohe Kommentar eines CDU-Verordneten im Zuhörerraum während der letzten BVV-Sitzung am 13. März. Er bezog sich auf die vorausgegangene Beantwortung einer »Kleinen Anfrage« der Bezirksverordneten der PDS, Renate Herranen, durch die Bezirksbürgermeisterin.

Die schriftlich vorgelegte Anfrage im Wortlaut: »Sind die Zusagen der Bezirksbürgermeisterin hinsichtlich der Widmung der Flächen am Borsighafen, die sie den Beschäftigten des Borsigwerkes am 23.1.2002 gemacht hat, mit der Beschlussfassung in der BVV vom 13.2. zur Drucksache Nr. XVII/85 hinfällig?«. Frau Wanjura antwortete sinngemäß dahingehend, dass die Bezirksverordnete Herranen ja noch neu sei, man natürlich Nachsicht walten lassen müsse ... und jetzt kommt es messerscharf: ... aber Beschlussfassungen würden sich niemals erledigen.

Ja, da hätte es den meisten Menschen die Sprache verschlagen, sollte es wohl auch. Trotzdem fragte die PDS-Bezirksverordnete noch einmal nach und verwies darauf, dass ihre Frage sich eben nicht auf die Beschlussfassung bezog. Frau Wanjura antwortete noch einmal, fast gleichlautend. Bleibt die Frage, wen hat ihr Parteifreund mit seiner so unverhohlenen Schadenfreude eigentlich bedacht?

Jürgen Schimrock