Am Rande
Wir in Reinickendorf • 03/2004
Bürgernähe (zweite Lesung)
Wir bleiben beim Thema. Zur Erinnerung: die Reinickendorfer CDU will das Jahr 2004 zum Jahr der Bürgernähe machen. Löblich, wenns denn ehrlich gemeint ist. Aber wie sagen die Angelsachsen:"The proof of the pudding is the eating." Müssen wir nicht übersetzen, denke ich.
Ein Beispiel dafür, was die selbsternannte "Reinickendorf-Partei" unter Bürgernähe versteht, gab ihr stellvertretender Fraktionsvorsitzender Herr Pohl kürzlich im Ausschuss für Naturschutz und Grünplanung der BVV. Da wollte doch eine größere Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern aus Frohnau den zuständigen Stadtrat Dr. Wegner (auch CDU) nach dessen für sie unbefriedigenden Erklärung in der BVV zum Poloplatz (s. Artikel) um Aufklärung bitten. Lass Dich nicht provozieren! raunte Herr Pohl - für alle hörbar - seinem Parteifreund zu. Und der liess die Fragen an sich abprallen. Später noch einmal Herr Pohl: Ist das hier eine Bürgersprechstunde oder was?
Stimmt, Herr Pohl, was maßt sich das Volk, der böse Lümmel, eigentlich an, den Volksvertretern auf den Mund und auf die Finger zu sehen. Nur sollte die CDU dann nicht von Bürgernähe schwätzen, wenn sie Fragen nicht aushalten oder ausstehen kann.
In einer recht ruhigen Minute im selbigen Ausschuss knurrte der Hund einer behinderten Bürgerin im Schlaf. Was mag ihn aufgeregt haben?
Friedrich Wilhelm