Die Linke rockte auf der Insel

Wir in Reinickendorf • 09/2004

Von einer Tradition kann man/frau sicherlich noch nicht sprechen, aber bemerkenswert ist es allemal: Schon zum vierten Mal fand am 7. August auf der Insel im Tegeler Hafen ein Rockkonzert statt. Veranstalter waren die PDS Reinickendorf, die Antifaschistische Initiative Reinickendorf und die „Villa Kunterbunt“.

Fast zeitgleich mit dem kommerziellen Tegeler Sommerfest wurde von mehreren Hobbybands ein musikalisch vielfältiges, kostenloses Programm geboten.

Vor ca. 800 zumeist jugendlichen Zuhörern präsentierten sich „Marycones“, „Sempa“, „Stahlkappenverbot“, „SchniPoSa“ u. a.

Mit Flyern hatten die Veranstalter im Vorfeld für das Rock-Fest geworben, sich gegen einen Verkauf und für den frei zugänglichen Erhalt der Tegeler Insel und der Wiese insbesondere für die Reinickendorfer Jugendlichen ausgesprochen.: „Wir wollen mit diesem Konzert unseren Unmut und Protest gegen die Jugendpolitik in diesem Bezirk ausdrücken: Es geht schon lange nicht mehr nur um die Wiese, sondern diese steht symbolisch für freie, selbstbestimmte Plätze und Freiräume.“

Wer die angenehme Atmosphäre beim Konzert gespürt hat, weiß, was gemeint ist. Eine grüne Oase in Tegel, geeignet für mannigfaltige kulturelle Angebote, die an dieser Stelle ruhig „umsonst und draußen“ sein können. Angesichts der Schließung immer mehr kultureller und Jugendangebote auch in unserem Bezirk eine Forderung, die nicht nur berechtigt, sondern notwendig erhoben wird.

Was engagierte Jugendliche mit ein wenig Unterstützung auf die Beine stellen können, war beim 4. Insel-Rock laut und deutlich zu hören und zu sehen. „Wir werden auch im nächsten Jahr weiter machen,“ erklärt Lea von der Vorbereitungsgruppe, „auch wenn es der Bezirksbürgermeisterin nicht so recht passt. Die Wiese bleibt unsere!“

Die PDS Reinickendorf wird sowohl das Anliegen als auch die Veranstaltung weiter unterstützen. Einen Verkauf, der eine großflächige Bebauung nach sich zieht, lehnen wir auch weiterhin ab.

J. Schimrock