Begegnungen in Paris

Wir in Reinickendorf • 10/2004

Vom 10. bis 12. September fand auf dem Ausstellungsgelände des Pariser Flughafens „Le Bourges“ das Pressefest der „L`Humanité“, die der Französischen Kommunistischen Partei nahe steht, statt. Gleichzeitig feierte die Zeitung ihr 100jähriges Bestehen.

Drei Genossen aus Reinickendorf nahmen die Möglichkeit wahr teilzunehmen. Überrascht waren wir vom Ausmaß der Veranstaltung. 450 Stände, darunter 70 von ausländischen linken Parteien und Organisationen, waren Publikumsmagneten.

Insgesamt besuchten über 600.000 Menschen das Pressefest, darunter viele junge Leute. So gab es viele Gesprächsmöglichkeiten. Die Probleme beider Länder sind gar nicht so sehr unterschiedlich. Die Franzosen kämpfen für eine „Grundsicherung für jeden“, die Deutschen haben mit „Hartz IV“ zu tun.

Besonders beeindruckend war die Abschlussveranstaltung des Pressefestes. Über 60.000 Menschen drängten sich auf einem Areal der Größe eines Fußballfeldes, um die Reden zu einer verfehlten Regierungspolitik in Frankreich zu hören. Viele ausländische Gäste sprachen über ihr Bestreben, mit linker Politik die Welt ein wenig besser zu gestalten. Nachdem die 60.000 sich zur französischen Nationalhymne erhoben, sangen sie anschließend die Internationale.

Das macht nicht nur Mut, sondern zeigt – es gibt noch eine linke Bewegung, größer als in Deutschland. Und schließlich zeigte ein von einem Künstler gestaltetes Plakat – „Karl Marx ist nicht tot“. Eindrücke, die die drei Reinickendorfer nicht so schnell vergessen werden.

Olaf Schwabe