Poloplatz: Nun doch keine unendliche Geschichte?

Wir in Reinickendorf • 10/2004

In den letzten zwei Jahren hat „WiR“ immer wieder über den Poloplatz in Frohnau berichtet. Streitpunkt war der Rundweg um den Poloplatz. Der Pächter des Areals hatte einen Teil dieses öffentlichen Weges, angeblich aufgrund einer Zusage des Bezirksamtes, für sich beansprucht.

Es erfolgten Umbauten, die ein behindertengerechtes Passieren unmöglich machten. Doch der Pächter hatte die Rechnung ohne die Bürger gemacht. Eine Bürgerinitiative und ein Bürgerverein wurden gegründet. Die Bürgerinitiative suchte auch Kontakt zur PDS in Reinickendorf, von der sie tatkräftig unterstützt wurde. Den Bürgern wurden immer wieder Steine in den Weg gelegt – auch vom Bezirksamt.

Letztlich musste ein Gericht entscheiden, dass der Rundweg um den Poloplatz in Frohnau wieder geöffnet werden soll. Das Bezirksamt klagte gegen den Pächter - auch wegen ausgebliebener Pachtzahlungen. Baustadtrat Michael Wegner (CDU) kommentierte nun für eine Zeitung, dass das Bezirksamt in dieser Sache komplett Recht bekommen hätte - doch ohne das Engagement der Bürger wäre es wohl nie so weit gekommen.

Heute stellt sich die Frage, warum es zwei Jahre dauern musste, bis ein Ergebnis auf dem Tisch liegt. Warum hat das Bezirksamt immer wieder versucht, durch Kompromisse diese Sache aus der Welt zu schaffen, obwohl die Rechtslage wohl eindeutig war? Es bleibt ein fader Beigeschmack - auch im Umgang mit den Bezirksverordneten.

Für Reinickendorf ist es aber ein gutes Ergebnis. Zeigt es doch, dass es hilft, wenn Bürger dem Bezirksamt auf die Finger schauen.

Olaf Schwabe