8. Mai: Zeichen setzen!

Wir in Reinickendorf • 5/2005

Anlässlich des Beschlusses der Reinickendorfer BVV, den 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des zweiten Weltkrieges in Europa im Bezirk würdig zu begehen, hat sich der Bezirksvorsitzende der PDS, Klaus Rathmann, mit einem offenen Brief an Bezirksbürgermeisterin Frau Wanjura gewandt.

„Ich würde es begrüßen und fände es dem besonderen Anlass dieses Jahrestages angemessen, wenn zur traditionellen Kranzniederlegung des Bezirksamtes und der BVV am 8. Mai Widerstandskämpfer und Verfolgte des Naziregimes unseres Bezirkes eingeladen und geehrt würden. Für das Bezirksamt und die BVV wäre es Gelegenheit, ebenfalls ein besonderes Zeichen in der Auseinandersetzung mit aktuellen Erscheinungen von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen, wenn sie im Rahmen der Kranzniederlegung die Tätigkeit des „Bündnisses für ein tolerantes und weltoffenes Reinickendorf“ sowie von ebenso engagierten Projekten und Initiativen unseres Bezirkes würdigten.

Im Bezirk Reinickendorf gibt es eine Reihe von Gedenktafeln zu Ehren von verfolgten und ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfern, Ehrengräber sowie Gräber von ehemaligen sowjetischen Zwangsarbeitern, an denen man im Alltag meist unachtsam vorüber geht. Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort würden - durch die Bezirksbürgermeisterin aufmerksam gemacht - sicher Ihrem Aufruf gern folgen, anlässlich des bevorstehenden Jahrestages - wie schon für Oberst Wilhelm Staehle am 23. April in Frohnau - an weiteren Gedenktafeln und Gräbern Blumen niederzulegen.“

Berlin, 25. April 2005