Das große Chaos blieb aus

Wir in Reinickendorf • 9/2005

Schuljahresbeginn in Reinickendorf

Viel Kritik an Stadtrat Wegner (CDU) wegen Verzug bei Umbauten

Die Reformen des rot-roten Senats in den Bereichen Kita und Schule zum Schuljahresbeginn 2005/2006 verlangten von den Bezirken viel Arbeit in kurzer Zeit: Die Einrichtung von offenen und gebundenen Ganztagsschulen, das Konzept „"Hort an Schulen“", das vorgezogene Einschulungsalter, nicht zuletzt die Übertragung von Kitas an freie Träger. Ob dies alles in Reinickendorf gelungen sei, war Thema der letzten BVV.

Für 558 mehr Erstklässler als 2004 konnte eine regionale Einschulung nicht immer realisiert werden, so musste teilweise das Los entscheiden, wer wo zur Schule gehen darf. Trotz der bezirklichen „"Schulplatz-Tausch-Börse“" gab es zwar mehr Widersprüche als im Vorjahr - aber immerhin keine Klageverfahren.

3.000 Betreuungsverträge im Hortbereich wurden zum 1. August abgeschlossen, es fehle an einigen Stellen aber noch Mobiliar. Die Essensversorgung sei aber gewährleistet, das Engagement der Mitarbeiter/innen und Eltern wurde ausdrücklich gelobt.

Das Fazit war unter dem Strich positiv: "„...relativ gelungen, das große Chaos ist ausgeblieben“."

Heftig kritisiert wurde Stadtrat Wegner ob der schlechten Umsetzung der erforderlichen Baumaßnahmen - letzter Platz im Vergleich der Bezirke. Dieser machte wesentlich das „"Bauen im Bestand“" verantwortlich. Alle Verzögerungen erklären konnte er freilich nicht. So wurde aus allen Fraktionen, mit Ausnahme der CDU, bemängelt, dass die Bauverwaltung wohl nicht gut vorbereitet gewesen sei, Reinickendorf hätte sich blamiert.

Unbestritten war aber die „"Sinnhaftigkeit der Maßnahmen“". Das Grundproblem deutscher Bildungspolitik, dass noch immer die soziale Stellung der Eltern den Bildungserfolg der Kinder bestimmt, wurde allerdings nur von Renate Herranen (WASG) erwähnt. Alle Reformen würden zur Makulatur, würde das nicht nachhaltig verändert.

H.J.