Nachts durchschlafen können

Wir in Reinickendorf • 02/2006

BI gegen das Luftkreuz: Immer mehr Nachtflüge

Die „Bürgerinitiative gegen das Luftkreuz“ (BI) hat sich erneut an die Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld des Flughafens Tegel mit der Aufforderung gewandt, sich gegen den wachsenden nächtlichen Fluglärm und dessen Folgen zu wehren.

Die Linkspartei.PDS Reinickendorf begrüßt die Aktion. „Wir werden unsere Möglichkeiten gegenüber dem Senat und dem Berliner Abgeordnetenhaus nutzen, um die Initiative zu unterstützen“, erklärte Bezirksvorsitzender Klaus Rathmann.

Vom Nachtfluglärm sind im Norden Berlins ca. 390.000 Menschen betroffen. Es gibt keinen weiteren Flughafen in Deutschland (außer Tempelhof), der derart viele Menschen mit Spitzenpegeln von über 70 Dezibel belastet. Wie die BI nachweist, haben die Starts und Landungen auf dem Flughafen Tegel seit 1990 drastisch zugenommen. Von durchschnittlich 264 pro Tag im Jahr 1990 stieg die Zahl der täglichen Flugbewegungen auf 378 im Jahr 2004. Noch schlimmer ist die Entwicklung der Flüge in der Nachtruhezeit zwischen 22 und 6 Uhr. So wurden im Januar und März 2005 im Durchschnitt pro Nacht jeweils 17 Starts und Landungen abgewickelt; im Februar waren es 21, im April 18 Lärmereignisse pro Nacht.

Die BI schlägt den Betroffenen vor, bei der Luftverkehrsbehörde zu beantragen, durch geeignete Maßnahmen (vorrangig Betriebsbeschränkungen, nachrangig Schallschutzfenster, Belüftung etc.) sicherzustellen, dass durch den dem Flughafen Tegel zuzurechnenden Fluglärm im Rauminnern der Schlafräume bei ausreichender Belüftung nicht mehr als sechs Lärmereignisse mit einem Überflugpegel von 60 dB(A) oder mehr in vier oder mehr Nächten des Jahres auftreten.

Es gibt einen Musterbrief an Frau Dr. Rausch, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Rungestraße 29, 10179 Berlin.

K.G.