Alternatives Jugendcafé
Wir in Reinickendorf • 03/2006
Zur Eröffnung auch gleich ungebetener Besuch
Wohin freitags ab 18 Uhr? Seit Anfang Februar laden unternehmungsfreudige Mitglieder der Antifaschistischen Initiative Reinickendorf (A.I.R.) und der Falken aus Wedding/Mitte junge Leute aus den Nordbezirken ins „Café Bohne“ ein. Sie wollen - wie sie betonen - einen Platz schaffen, in dem sich Jugendliche frei von Vorurteilen bewegen und unterhalten können. Jede Religion oder Hautfarbe sei willkommen; es mache keinen Unterschied, ob man ein dickes oder dünnes Portemonnaie habe.
Und natürlich kommt die Jugend... „hi, jo, am freitag war’s sehr gemütlich und ich komm garantiert wieder... also erst einmal großes lob“, schrieb ein netter Mensch den Organisatoren nach der Eröffnungsparty ins Gästebuch. Aber auch „ungebetene Gäste“ ließen sich sehen. Wie die Organisatoren mitteilten, standen am Tag vor der Eröffnungsfeier „zwei Polizisten in Zivil“ vor der Tür und fragten Mitglieder der Falken nach deren Verhältnis zu den Reinickendorfer Antifaschisten aus. Wie es heißt, ohne großen Erfolg.
„Durch solche Einschüchterungsversuche soll bewußt die demokratische Selbstorganisation von jungen Menschen im Ansatz gestoppt werden,“ stellt (A.I.R.) in einer Erklärung fest. Politik dürfe nach Auffassung der Herrschenden wohl nur betrieben werden, wenn kein kritisches Wort zu den bestehenden Verhältnissen in der Gesellschaft fällt. “Demokratische und selbstorganisierte Jugendarbeit ist ein zentraler Bestandteil jeder jugendkulturellen Bewegung und muss gefördert, anstatt verhindert werden!“
Und wohin am 3.3.2006? Natürlich zum Infoabend „Venezuela“ ins „Café Bohne“.
F.W.