Am Rande
Wir in Reinickendorf • 05/2006
Julchen poppte für die CDU
Die diesjährige Mai-Demonstration der Reinickendorfer Jungen Union stand unter dem Motto „Poppen gegen den Sozialismus“. Nicht, was Sie nun wieder denken! Die etwa 20 jungen Leute haben auf der Tegeler Seepromenade kleine Portionen Popcorn verteilt.
Wenn es denn hilft. Die bisherigen Mai-Demonstrationen von JUlius und JUlchen Reinickendorf haben ja immer gerade noch das Schlimmste verhindert: Essen gegen Sozialismus, Golfen gegen Sozialismus, Steine werfen gegen Sozialismus, Arbeitsplätzchen gegen Sozialismus, Europa gegen Sozialismus, Regierungen stürzen gegen Sozialismus... Doch, so hießen die.
Aber wenn jemand beim angekündigten Poppen an was Anderes gedacht haben sollte, dann war das doch wieder nicht so weit ab. „Als Vertreter junger Bürger im Bezirk setzte die Junge Union ein Zeichen, wie wichtig die Förderung junger Menschen und Familien ist.“ Das sollte allerdings kein Vorwurf sein gegen die angestammte CDU-Politik der sozialen Verunsicherung, des Drucks auf die Löhne und die Arbeitsverhältnisse oder speziell in Berlin gegen die Geschäftemacherei auf Kosten des Stadtsäckels. Da hätte man ja gleich zur Kundgebung der Gewerkschaften gehen können.
Bei der Demonstration habe es übrigens viele gute und friedliche Gespäche mit den Bürgern gegeben. Das möchte wohl sein: es staubt so schrecklich, wenn man beim Popcorn-Kauen spricht.
Hoffentlich hat JUlchen selbst genügend Popcorn gegessen.
Jochen Eser