Am Rande

Wir in Reinickendorf • 02/2007

Mauerbrüder

Mit Mauabrüder ha’ ick nüscht im Sinn. Da sitzt so eener beim Skat mit lauter Asse und Jungs und taucht schon bei 18 ab, na danke. Unjefähr wie seinerzeit Ulbricht, der hat bekanntlich nur bis 17 jereizt und denn jemauert. Apropo Ulbricht. Jetz mauan se doch jrade wieda so een Städtchen ein, stand kürzlich inne Zeitung, aba bloß‘n janz kleenet, anne Ostsee, Heiligendamm. Diesmal alladings nich, damit keena mehr raus kann, sondern damit keena mehr rin kommt, wenn se da im Juni ihr Jipfeltreffen von die Jroßen Acht abhalten. Mia wär’t ja umjekehrt lieba, für lange Zeit.

Ick frach mich bloß, wat machen die mit den Molli, der sich imma von Bad Doberan üba Heiljendamm nach Kühlungsborn durchbimmelt. Wern die Waggons anne Mauer vablombt, oda machen se Schienenersatzvakehr janz im Molli-Luck mit Kremsern, vornean und hintendran drei Kauboys vonne berittene Pullezei? Oda heißn die dann Hauboys? Müsst man jlatt ma hin.

Aba meine Mauameesta beim Skat sind mia doch lieba als die von Heiljendamm. So eena sitzt einem jejenüber, und man kann ihm notfalls die Meinung geijen. Natürlich jewinnt eena ooch beim Skat leichter, wenna die andern inne Miesen schickt. Aba det macht der nich oft, denn ramschen se nehmlich mit ihm un ham ihm janz schnell bei de Hammelbeene. Skat is ehm einfach.

Reineke