Leserbrief
Wir in Reinickendorf • 04/2008
Zerstörungswut
Reinickendorf und besonders Tegel war schon immer für sein Grün bei Touristen und Bewohnern beliebt. Doch in letzter Zeit tobt hier eine blindwütige Zerstörungswut seitens des Bezirksamts und Investoren.
Letztes Jahr wurden die Kleingärtner aus ihren Gärten zwischen Tegeler Fließ und Hafen vertrieben und deren Gärten zerstört. Dann tat sich ein Herr des Bezirksamts besonders hervor, indem er überall im Bezirk Sträucher, Hecken und Büsche bis auf den Stumpf abrasieren ließ. Dies begründete er u.a. damit, dass sich hinter Büschen Kriminelle verstecken könnten. Ja, das Böse ist immer und überall.
Jetzt wurde auf der Hafeninsel unser schönes Biotop mit vielen Bäumen dem Erdboden gleichgemacht (siehe Fotos). Als nächstes müssen die Bäume zwischen Karolinenstraße und Hafen dran glauben.
Und warum das alles? Dort sollen Luxusvillen und anderer unnötiger Schnickschnack gebaut werden, was kein Anwohner hier haben möchte. Das alles muss dann natürlich auch noch autofreundlich gestaltet werden. In einem CDU-Blättchen wird damit geprahlt, dass sich hier schon ausländische Diplomaten ein Häuschen gesichert hätten.
Das Muster ist immer das Selbe: Entweder die CDU-Bezirksregierung zerstört selber oder sie verkauft unser Land an Investoren, um danach zu sagen: "Tut uns leid, wir haben da keinen Einfluss mehr". Dass sich Privatisiertes der demokratischen Kontrolle entzieht, weiß man doch vorher, aber das ist hier wohl auch so gewollt. Man hätte doch auch "was fürs Volk" bauen können, z.B. ein Schwimmbad, wie es seit den 80ern mal geplant war.
Es ist verrückt, statt die Attraktivität des Bezirks und den Tourismus zu fördern durch Erhalt von Grünflächen und Schaffung einer Fahrradinfrastruktur, wird hier genau das Gegenteil getan.
Kann denn niemand diesen Wahnsinn stoppen?
K.B., Tegel (Name der Redaktion bekannt)