Am Rande

Wir in Reinickendorf • 4/2010

Rettet die Eliten...

...und Friede den Palästen. Das Vertrauen in die kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung steht auf dem Spiel. Hört, hört.

Frank Steffel, für die Reinickendorfer CDU im Bundestag, steht mal wieder vor der journalistischen Klagemauer des „Tagesspiegel“ (24.2.). Er beklagt Kapitalvernichtung, die Unvernunft der Banken, Maßlosigkeit, Gewinnmaximierung, Bilanzierungstricks und die Ferne „gewählter Mandatsträger“ von den Realitäten, konstatiert eklatanten Vertrauensverlust in die „Vorbildfunktion“ der „gesellschaftlichen Eliten“.

Er meint damit natürlich die Unternehmer-“ Elite“, wirbt für „die Rückgewinnung von Vertrauen als Grundlage unserer Demokratie“.

Das ist toll, das ist einfach. So spricht der Hirte mit den Schafen, Herr Steffel. Vertrauen in „Eliten“ als Grundlage einer Gesellschaftsordnung? Was soll das sein? Ich dachte bisher, ich könne mich auf Menschen- und Bürgerrechte und das Grundgesetz berufen. Stattdessen Vertrauen in „entfernte“ Politiker, die durch ihre Entscheidungen die beklagte Finanz- und Wirtschaftskrise erst möglich machten und damit die eigene Krise entfachten?

Oder sind das nur „schwarze Schafe“, da doch die wahre Elite „altruistisch und ehrenamtlich“ Almosen verteilt und Sportvereine leitet?

Sie werben für noch mehr „aktive Beteiligung dieser Unternehmerpersönlicheiten“. Ich werbe für eine bessere Politik, die die Interessen einer inzwischen zunehmend schweigsamen Mehrheit der Bevölkerung vertritt und Kapitaldominanz verhindert, die dafür sorgt, dass auch unsere Kinder noch in einer intakten Umwelt leben können.

Dafür können Sie selbst im Deutschen Bundestag stimmen, Herr Steffel. Packen Sie’s an!

F. Reinecke