Europa geht anders. Sozial, friedlich, demokratisch

Wir in Reinickendorf • 03-04/2014

Martin Schirdewan: So wie es ist, kann es nicht bleiben!

Der Politikwissenschaftler Martin Schirdewan ist Kandidat zur Europawahl der Partei DIE LINKE aus Berlin. Auf dem Europaparteitag der Partei in Hamburg wurde er auf Listenplatz 8 gewählt. In seiner Rede auf dem Parteitag sprach er über seine Ziele. Für sie tritt er seit Jahren mit seiner Arbeit für die Bundestagsfraktion und im Parteivorstand der Partei ein.

Er will nicht länger eine Europäische Union, „an deren Außengrenzen Jahr für Jahr hunderte Menschen ertrinken, in der im Zuge der Finanzkrise eine halbe Million Spanierinnen und Spanier aus ihren Wohnungen zwangsgeräumt wurden, in der drei Millionen Griechinnen und Griechen sich wegen der brutalen Spar- und Kürzungsdiktate der Troika keine Krankenversicherung mehr leisten können.“

Wir wollen eine andere EU

„Unsere Alternative ist konkret. Unser Projekt ist die sozial-ökologische Gerechtigkeitswende. Dafür brauchen wir eine linke Struktur- und Regionalpolitik. In der EU, für die ich kämpfe, beschert die Energiewende nicht den großen Konzernen Profite, sondern wird dezentral und kommunal gestaltet. In der EU, für die ich kämpfe, wird nachhaltig gewirtschaftet. Eine Wirtschaft, die nicht darauf ausgerichtet ist, ihre Nachbarn nieder zu konkurrieren.

In der EU, für die ich kämpfe, haben die Menschen gute Arbeit und funktionierende soziale Sicherungssysteme. Das hilft den arbeitslosen Jugendlichen, das hilft dem griechischen Vater und der deutschen Selbständigen.

Ich bin überzeugt davon, dass diese Vision Realität werden kann. Dann nämlich, wenn wir die EU nicht denjenigen überlassen, die mit ihr Profite machen wollen, sondern dann, wenn wir die EU im Interesse der Menschen Europas gestalten!“

Was ihn aufregt

„Die Gaucks, von der Leyens und auch die Steinmeiers dieser Republik schwafeln jetzt wieder von mehr Verantwortung und meinen damit die Durchsetzung der Interessen eines deutschen Europas – mit Hilfe einer europäischen Armee. 100 Jahre nach dem Entfachen des 1. Weltkrieges, 75 Jahre nach dem Beginn des 2. - haben die denn rein gar nichts aus der Geschichte gelernt?

Die EU, für die wir kämpfen, ist eine Friedensunion, ist eine Sozialunion und eine Union unteilbarer Menschenrechte. Unser Europa ist sozial, ökologisch und demokratisch!"

  • geb. 1975, ledig, eine Tochter,
  • Politikwissenschaftler, Dr. rer. pol.,
  • 2001-2008 Redakteur der Zeitschrift utopie kreativ der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Ehrenamt;
  • 2005/2006 Mitglied im Sprecher/innenrat der Stipendiatenschaft der RLS;
  • 2006-2008 leitender Redakteur des Magazins sacco & vanzetti (Jugendmagazin des Neuen Deutschlands),
  • seit 2006 in verschiedenen Funktionen bei der Bundestagsfraktion der LINKEN beschäftigt,
  • seit 2008 Koordinator der AG Ost der Fraktionsvorsitzendenkonferenz der LINKEN,
  • seit 2011 Mitglied der Redaktion der Zeitschrift „antifa“ bei der VVN/BdA
  • seit 2012 Mitglied im Parteivorstand der LINKEN