Ehrung der Opfer des Faschismus

Brief an die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin, Marlies Wanjura, und an den Vorsteher der Reinickendorfer BVV, Winfried Pohl

Der Bezirksvorsitzende der Partei DIE LINKE. Reinickendorf, Yusuf Dogan, hat am 7. Mai 2008 anlässlich der bevorstehenden Ehrung der Opfer des Faschismus einen Brief an die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin, Marlies Wanjura, und an den Vorsteher der Reinickendorfer BVV, Winfried Pohl, geschrieben.

Darin heißt es:

"gemeinsam mit vielen Reinickendorfer Bürgerinnen und Bürgern begeht die Partei DIE LINKE. Reinickendorf auch in diesem Jahr den 8. Mai. Für die Mitglieder meiner Partei ist dieser Tag - mit den Worten von Richard von Weizsäcker - „ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“.

Ich möchte aus diesem Anlass den Standpunkt bekräftigen, dass die Reinickendorfer LINKE zwischen den Opfern des faschistischen Terrors und den Verantwortlichen für den millionenfachen Massenmord unterscheidet und sich deshalb nicht in der Lage sieht, „aller Toten und Gefallenen des zweiten Weltkrieges“ zu gedenken. Die gemeinsame Auseinandersetzung aller demokratischen Kräfte mit dem Rechtsextremismus, mit Neofaschismus, Rassismus und Antisemitismus auch in unserem Bezirk fordert aus unserer Sicht eine solche Konsequenz.

Die Reinickendorfer LINKE wird gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten unseres Bezirkes am Tag der Befreiung die Opfer des Faschismus in Reinickendorf und die gefallenen und ums Leben gekommenen sowjetischen Soldaten, Zwangsarbeiter und Kinder ehren und Blumen an der Gedenktafel für den früheren Leiter des Gesundheitsamtes Reinickendorf, Max Hodann, und an den Gräbern auf dem russischen Friedhof in der Wittestraße niederlegen."